Kommen wir der „Heilung“ bei Diabetes Typ 2 näher?
Welche Bedeutung Remission und Vorbeugung von Komplikationen haben: Weltweit leiden rund 425 Millionen Erwachsene an Diabetes und schon jetzt werden 12 Prozent der Gesundheitsausgaben für die Behandlung des Diabetes ausgegeben. Auch in Deutschland nimmt die Zahl der Betroffenen stetig zu. Hochrechnungen aus den Daten der gesetzlichen Krankenversicherung lassen eine Zunahme der Menschen mit Typ-2-Diabetes um mehr als 50 Prozent innerhalb der nächsten 20 Jahre erwarten. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des DDZ in Düsseldorf und des Robert Koch-Instituts (RKI) in Berlin prognostizieren, dass im Jahr 2040 bis zu zwölf Millionen Menschen in Deutschland an Typ-2-Diabetes erkrankt sein könnten. Neben der hohen persönlichen Belastung für jeden einzelnen Patienten nehmen auch die Kosten für unser Gesundheitssystem deutlich zu. Angesichts der alarmierenden Zahlen hat nicht nur die Prävention des Diabetes, sondern auch das Bestreben nach der Remission oder gar „Heilung“ der bereits Betroffenen eine vorrangige Bedeutung. Nachricht lesen

Wenn es uns nicht gelingt, den Anstieg von Diabetes Typ 2 aufzuhalten, haben wir im Jahr 2040 bis zu zwölf Millionen Erkrankte in Deutschland. Bei der Zahl müsste eigentlich jede Gesundheitsministerin/jeder Gesundheitsminister Panik bekommen. Denn das sind, abgesehen von dem großen Leid für die Betroffenen, immense Kosten für das Solidarsystem. Aber wir können diesen Diabetes-Tsunami noch aufhalten. Ein Großteil der neuen Fälle wäre vermeidbar – wenn es gelingt, dass sich die Menschen besser ernähren und weniger übergewichtig sind. Aber das kann nicht die Medizin bewirken. Es erfordert Maßnahmen, die nur die Politik durchsetzen kann. Wir als Wissenschaftler haben Lösungen vorgelegt. Es gibt einen Katalog der Weltgesundheitsorganisation, welche Maßnahmen wirksam sind, um das Ernährungsverhalten im großen Stil zu verbessern: vor allem Steuern auf ungesunde Produkte, ein Verbot von an Kinder gerichtete Werbung und eine verständliche Nährwertkennzeichnung auf der Vorderseite der Verpackung. Davon ist in Deutschland noch nichts umgesetzt! Ich will Ihnen nur ein Beispiel nennen, welche Folgen das hat: Ein Kind, das in Deutschland in einer armen Familie geboren wird, hat ein viermal so hohes Risiko, stark übergewichtig zu werden, wie ein Kind aus einer wohlhabenden Familie. Mit allen gesundheitlichen und auch sozialen Folgen für das gesamte weitere Leben und natürlich auch einem erhöhten Diabetes-Risiko. Das sind Daten des Robert Koch-Instituts, also quasi von der Regierung selbst in Auftrag gegeben. Aber das mündet überhaupt nicht in politisches Handeln.
Die mehr als 70 Millionen gesetzlich versicherten Menschen in Deutschland müssen in Zukunft auch beim E-Rezept die volle Wahlfreiheit haben, zu welchem Arzt sie dafür gehen und in welcher Apotheke sie es einlösen wollen. „Das E-Rezept soll für Patienten leichter handhabbar und sicherer einlösbar sein, darf aber keinesfalls Verbraucherrechte einschränken oder zur Steuerung des Patienten an einen bestimmten Anbieter missbraucht werden“, sagt Fritz Becker, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV).