Geschlechtsspezifische Behandlung des Diabetes

Privatdozentin Dr. med. Julia Szendrödi Frauen mit Diabetes Typ 1 und Typ 2 haben höheres Risiko für Folgeerkrankungen und eine geringere Lebenserwartung als betroffene Männer: 95 Prozent der derzeit rund sieben Millionen Menschen mit Diabetes in Deutschland sind an einem Typ-2-Diabetes erkrankt. Übergewicht erhöht bei beiden Geschlechtern das Risiko, einen Typ-2-Diabetes zu entwickeln. Frauen neigen jedoch im Durchschnitt häufiger zu Übergewicht und Fettleibigkeit als Männer. Und obwohl Männer öfter eine bauchbetonte Fettverteilung aufweisen, ist ein hoher Bauchfettanteil für Frauen ein stärkerer Risikofaktor für die Stoffwechselerkrankung. Frauen mit Diabetes Typ 1 oder Typ 2 haben im Vergleich zu betroffenen Männern auch ein höheres Sterblichkeitsrisiko. In Deutschland ist es bei Männern mit Typ-2-Diabetes um das 2,8-fache und bei Frauen sogar um das 4,2-fache höher als bei stoffwechselgesunden Menschen beider Geschlechter. Dabei spielen biologische, soziale und soziopsychologische Faktoren eine Rolle. Geschlechterunterschiede bei Diabetes ist einer der Themenschwerpunkte, den rund 7000 Ärzte, Wissenschaftler und nichtärztliche Mitglieder des Diabetes-Behandlungsteams vom 29. Mai bis 1. Juni 2019 auf dem Diabetes Kongress in Berlin diskutieren. Nachricht lesen