Waren Sie heute schon laufen? DiabSite-Redakteurin Helga Uphoff fiel der Sieg gegen den inneren Schweinehund an diesem Sonntag nicht schwer. Schönes Wetter, angenehme Temperaturen und der Drang, etwas Neues zu entdecken, lockten sie aus dem Haus. Was sie entdeckt hat, lesen Sie hier.
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Es ist früh am Morgen und noch kühl auf dem Balkon. Die tief stehende Sonne spendet im Herbst kaum Wärme. Dafür taucht sie das alte Berliner Haus in ein wunderschönes Licht. Seit mehr als 25 Jahren wohne ich nun schon in einem Altbau in Berlin-Schöneberg und seither genieße ich bei gutem Wetter diesen Anblick.
Mein innerer Schweinehund merkt schnell, dass ich heute unbedingt laufen will und gibt kampflos auf. Ich freue mich auf einen ausgiebigen Power Walk und darauf, etwas zu entdecken.
Froh gelaunt und mit wachen Augen setzte ich zügig Schritt vor Schritt, stets unser Motto im Kopf: „Jeder Schritt zählt – für Diabetiker und die Diabetes-Prävention“. Schon bald lenkt eine Krähe meinen Blick auf einen Berliner Straßenbrunnen, von denen es heute noch mehr als 2.000 in der Stadt gibt. „Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts dienten diese Brunnen ausschließlich zur Trinkwasser- und Löschwasserversorgung der Berliner Bevölkerung“ schreibt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe auf seiner Internetseite. Aus diesen Brunnen sollen sich Ende des 2. Weltkriegs die in den Trümmern lebende Bevölkerung und Soldaten beider Seiten mit Wasser versorgt haben. Sie werden bis heute gepflegt und zwei Drittel der Brunnen liefern sogar Wasser mit Trinkwasserqualität.
Um mir den Brunnen mit dem Handschwengel und die Krähe genauer anzusehen, gehe ich langsam um sie herum. Der große Vogel beobachtet mich aufmerksam vom Rand der Tränke. Auch als ich der Nebelkrähe näher komme, macht sie keine Anstalten wegzufliegen, sondern schaut versonnen in die spiegelnde Wasseroberfläche. „Warum?“, frage ich mich. Ist die Krähe eine Königin und kennt das Märchen „Schneewittchen“ der Gebrüder Grimm? Fragt sie die Wasseroberfläche inmitten des Mülls, der um den Brunnen liegt, immer wieder „Spieglein, Spieglein […] wer ist die Schönste im ganzen Land?“
„Liebe Krähe“, sagte ich zu ihr, „es gibt schönere und buntere Vögel als Dich. Doch Schönheit kommt von innen! Mutig warst Du heute mein Model. Ich danke Dir dafür! Gemeinsam wollen wir Menschen mit und ohne Diabetes zu mehr Bewegung motivieren.“ Sie hörte meine Worte, schaute mich noch einmal an und hüpfte fröhlich davon.
Ihre Helga Uphoff