Eine Weihnachtsgeschichte mit vielen Schritten

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Berliner Philharmonie In der Vorweihnachtzeit hat der innere Schweinehund von DiabSite-Initiatorin Helga Uphoff so manchen Sieg davongetragen. Ihre ganze Aufmerksamkeit forderte der Adventskalender mit Diabetes-Quiz. Wie kam es zur Weihnachtsgeschichte? Und warum hat sie sich am ersten Feiertag mehr bewegt? Grund für beides war eine Konzertkarte. So ein schönes Geschenk lässt man nicht verfallen. Also machte sich Frau Uphoff schick und auf den Weg zur Berliner Philharmonie. Wie es dazu kam und wie es weiterging, erfahren Sie hier:

Anfang Dezember rief mich Brigitte an. Die sehr nette Dame kenne ich seit zwei Jahren. Sie besucht regelmäßig die Philharmonie. Ihre Karten bestellt sie schon Monate im Voraus. Da Brigitte nicht mehr gut laufen kann, sitzt sie immer in der ersten Reihe. Inzwischen ist Platz 6 ihr Stammplatz geworden. Bei der letzten Bestellung hatte sie eine Karte für den 1. Weihnachtsfeiertag erworben. Nun war ihr eingefallen, dass sie an diesem Tag seit vielen Jahren mit einer Freundin im Zirkus Roncalli verabredet ist. Deshalb schenkte sie mir. datiert mit Dezember 2019, eine schöne Weihnachtskarte mit lieben Grüßen und dem Ticket darin.

Nein, den ganzen Weg zur Philharmonie bin ich mit meinen frisch geputzten Pumps nicht gelaufen, aber wenigstens zwei Busstationen. Am Eingang zeigte ich meine Eintrittskarte, die mit einer Büroklammer an der Weihnachtskarte befestigt war. Sie wurde eingerissen. Ich gab Mantel und Schal an der Garderobe ab und freute mich auf das festliche Opern- und Operettenkonzert, das ausgebucht war. Nur meinen Platz fand ich nicht.

Ein Platzeinweiser von der Philharmonie schaute auf mein Ticket und wunderte sich. Der Platz war besetzt. Er fragte einen älteren Herrn auf Platz 6, ob er seine Eintrittskarte sehen dürfe. Der zeigte eine grüne Karte, auf der „Reihe 1 Platz 6“ stand. Komisch – meine Karte war gelb. Wir schauten uns meine genauer an und lasen: „25.12.2018“. Na – das war es dann wohl. Ich war einfach ein Jahr zu spät. Als ich traurig gehen wollte, hielt mich der helfende Herr zurück. Er hatte gerade wegen einer anderen Schwierigkeit den Organisator der Veranstaltung gerufen. Dem erzählte ich meine Geschichte und zeigte ihm die Weihnachtskarte mit dem Ticket von Brigitte.

Da schaute er mich lächelnd an und sagte: „Bleiben Sie hier. Es ist schließlich Weihnachten!“

Überglücklich machte ich mich auf den Weg zu den Stehplätzen, als mir plötzlich weit oben ein freier Platz auffiel. Es war schon dunkel, als ich mich neben eine Dame setzte. Sie zischelte gleich: „Das ist nicht Ihr Platz. Aber bleiben Sie sitzen! Meine Freundin ist krank geworden.“ In der Pause erzählte ich ihr, wie es dazu kam, dass ich neben ihr Platz genommen habe. Sie freute sich und lachte.

Es war ein wunderschönes Konzert mit hervorragenden Sängerinnen und Sängern sowie wunderbaren Balletteinlagen. Als ich mit weit über 6.000 Schritten nach Hause kam, rief ich Brigitte an und bedankte mich für gleich zwei Geschenke: Das schöne Konzert und die bezaubernde Weihnachtsgeschichte.

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Ihre Helga Uphoff

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