Ein unterschätztes Problem

Professor Dr. Dipl.-Psych. Bernd Kulzer Depressive Menschen mit Diabetes sind kränker und sterben früher: Depressionen sind ein wichtiges und drängendes Thema der Diabetestherapie, denn zwischen beiden Erkrankungen bestehen wechselseitige Beziehungen. Jeder dritte Diabetespatient weist eine erhöhte psychische Belastung auf und läuft Gefahr, eine Depression zu entwickeln, jede achte bis zehnte Person mit Diabetes leidet an einer klinischen Depression. Damit kommen Depressionen etwa doppelt so häufig vor wie in der Normalbevölkerung. Insgesamt gibt es damit in Deutschland über 800 000 Menschen, die neben dem Diabetes auch an einer Depression erkrankt sind. Auf der anderen Seite erhöhen Depressionen bei Personen ohne Diabetes aufgrund einer verminderten Insulinempfindlichkeit die Wahrscheinlichkeit, an Typ-2-Diabetes zu erkranken und sind daher ein wichtiger Risikofaktor, der bei der Prävention des Diabetes zu beachten ist. Nachricht lesen