„Eine Million Menschen an der Strecke und die schnellsten Marathonläufer der Welt auf der Jagd nach dem nächsten Weltrekord: Das ist der Berlin-Marathon.“, schrieb der rbb in seiner Ankündigung für die Fernsehübertragung. Seit Jahren ist die Redakteurin des Diabetes-Portals DiabSite, Helga Uphoff, von diesem Event begeistert. Einige hundert Meter lief sie lange vor dem Startschuss auf der Marathonstrecke. Später rannten auf demselben Asphalt Eliud Kipchoge und Gladys Cherono zum Sieg. Hier können Sie Eindrücke und Geschichten rund um den 42. Berlin-Marathon lesen.
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Am letzten Sonntag im September stehe ich jedes Jahr früh auf. An Schlafen ist ab 7 Uhr wegen des Lärms der Hubschrauber von ADAC und Fernsehstationen ohnehin nicht mehr zu denken. Es ist der Tag des Berlin-Marathons. Eine knappe Stunde später starte ich zu meinem Walk auf der nahegelegenen Marathonstrecke. So sah es heute auf der sonst viel befahrenen Martin Martin-Luther-Straße in Berlin-Schöneberg aus. Wieder einmal sind die Bedingungen für den Marathon grandios: strahlend blauer Himmel, kühle 15 bis 16 Grad, kein Lüftchen und freundliche Streckenposten, die hier ehrenamtlich noch viele Stunden stehen sollten.
Wie die Marathonis folgte ich den blauen Streifen bis zu Kilometer 36. Gedanklich versetzte ich mich in die Situation der Läufer, die hier oft schon kämpfen und noch gut sechs Kilometer vor sich haben. Ich bewundere Menschen, die 41,195 Kilometer laufen können – ganz gleich in welcher Zeit. Diese Ausdauer und Stärke faszinieren mich. Nach dem strammen Spaziergang verfolgte ich das Sportereignis im Fernsehen. Meine mindestens 3.000 Schritte hatte ich da schon erreicht. Am Ende des Tages waren es beinahe doppelt so viele.
Kurz bevor die schnellsten Läufer der Welt in meiner Nähe sein würden, ging ich wieder raus. Mit großem Respekt vor ihren Leistungen stand ich am Straßenrand und feuerte sie an. Mein freundlicher Nachbar kam und fotografierte die Marathonis mit einer großen Kamera. Für mich liefen sie einfach viel zu schnell für scharfe Bilder. So gilt an dieser Stelle mein herzlicher Dank Jochen Scholz für seine tollen Fotos! Er fing Eliud Kipchoge und die schnellste deutsche Marathonläuferin Anna Hahner ein. Letzte wusste vermutlich schon hier, dass sie die Olympia-Norm ebenso wie die deutschen Läufer Julian Flügel und Philipp Pflieger verpassen würde.
Neben den Prominenten nahmen in diesem Jahr noch gut 41.000 weitere Athleten am Berlin-Marathon teil. Die meisten von ihnen erreichten das Ziel und freuten sich über ihre hart erkämpfte Teilnehmer-Medaille. Einige hatten sich übernommen oder verletzt. Sie wurden von Ersthelfern versorgt. Zwei Damen aus Brandenburg schafften immerhin 14 Kilometer, bevor der „Lumpensammler“ sie überholte. Eine Überraschung erlebten Sanitäter in Friedrichshain, als nicht etwa ein erschöpfter Läufer, sonder ein türkisches Ehepaar mit der Frau in den Geburtswehen vor ihnen stand. Das Ergebnis der Geburtshilfe an der Marathonstrecke ist ein gesunder Junge.
Wie viele Diabetiker beim diesjährigen Berlin-Marathon mitgelaufen sind, wissen wir nicht. Für sie gab es jedenfalls keine Spezialversorgung an der Strecke wie in den Jahren 2003 und 2004, über die wir auf der DiabSite berichtet haben.
Mein Fazit: Ein wunderbarer Marathon, eine ausgelassene Stimmung und hervorragende Leistungen von Helfern und Läufern – auch wenn kein neuer Weltrekord erreicht wurde.
Wir vom dem Diabetes-Portal DiabSite gratulieren allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Berlin Marathons 2015!
Ihre Helga Uphoff