Behandlung mit Insulinanaloga auch für Typ-2-Diabetiker in der BARMER weiterhin ohne Mehrkosten möglich

Am 5. Oktober hatte das Pharmaunternehmen Lilly mit der größten deutschen Betriebskrankenkasse Deutsche BKK und der Technikerkrankenkassen (TK) den Anfang gemacht. Versicherte mit Typ-2-Diabetes können das kurzwirksame Analogoninsulin Lispro (Handelsname Humalog®) weiterhin ohne Mehrkosten verordnet bekommen. Nun zieht die BARMER nach. Wie heute bekannt wurde, hat auch diese Kasse einen Rabattvertrag mit der Firma Lilly unterzeichnet, sodass nun auch deren Versicherte weiterhin ein kurzwirksames Insulinanalogon auf Kassenrezept erhalten können.

Damit sind Ärzte und Diabetes-Patienten nicht gezwungen, Therapien aufgrund eines Beschlusses des Gemeinsamen Bundesausschusses kurzfristig zu verändern. Nach einer Entscheidung dieses Gremiums, die Ende September in Kraft getreten ist, sind kurzwirksame Insulinanaloga nämlich nur noch dann verordnungsfähig, wenn sie im Vergleich zu kurzwirksamen Humaninsulinen keine Mehrkosten verursachen. Dass Insulin Lispro diese Bedingung erfüllt, stellt der jetzt geschlossene Rabattvertrag sicher.

Die BARMER hat außerdem Verhandlungen mit weiteren Herstellern von kurzwirksamen Insulinanaloga aufgenommen und rechnet damit, in Kürze weitere Rabattverträge abzuschließen. Es ist davon auszugehen, dass inzwischen alle Hersteller von Insulinanaloga mit den gesetzlichen Krankenkassen in Verhandlungen über einen Rabattvertrag stehen. Dadurch könnte das Warten auf eine Festbetragsregelung, die vermutlich erst Mitte 2007 möglich gewesen wäre, entfallen.

Bleibt die Frage, welche Auswirkungen diese Verträge für die Verordnungsfähigkeit von kurzwirksamen Analoginsulinen für Menschen mit Typ-1-Diabetes haben. Der Vorbericht, in dem das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen auch hier keinen Zusatznutzen sieht, liegt bereits vor. Muss der Gemeinsame Bundesausschuss darüber noch entscheiden? Gelten die Rabattverträge automatisch auch für Typ-1-Diabetiker? Das Diabetes-Portal DiabSite sucht bereits nach Antworten auf diese Fragen und hält Sie selbstverständlich auf dem Laufenden.