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Diabetes-Chronik 2004

Ein Jahresrückblick

Die Jahre kommen und gehen. Täglich passiert so viel, dass wir oft vergessen, was interessant, schön oder wichtig war. DiabSite schaut zurück und fasst die Ereignisse für Diabetes-Interessierte zusammen. Es ist viel passiert: Erinnern Sie sich noch? Zum Nachlesen finden Sie hier die Diabetes-Chronik 2004 in vier Teilen.

1. Quartal

Gesundheitspolitik: Das neue Jahr beginnt, wie das alte endete - im Chaos. Zum 1. Januar 2004 tritt die Gesundheitsreform in Kraft, aber noch wissen weder Krankenkassen noch Apotheken und Ärzte so ganz genau, wie die neuen Regelungen des GKV-Modernisierungsgesetzes umzusetzen sind. Wie hoch sind die Zuzahlungen für Medikamente? Wer gilt als "schwerwiegend chronisch krank"? DiabSite informiert und muss den Bereich "Gesundheitspolitik" immer wieder aktualisieren. »»»
 
Patientenbeauftragte: Jedenfalls hat das Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS) einen neuen Posten für eine ambitionierte Politikerin geschaffen. Helga Kühn-Mengel soll als Patientenbeauftragte Licht ins Dunkel der Gesundheitspolitik bringen. Ob es ihr gelingt, oder sie doch nur als "Beruhigungspille" dient, muss die Zukunft zeigen. »»»
 
Forschung im Kampf gegen Autoimmunerkrankungen: Der Typ 1 Diabetes ist keine Wohlstands- sondern eine Autoimmunerkrankung. Mit einem Stipendium der Novartis-Stiftung sollen nun Therapien entwickelt werden, die das köpereigene Immunsystem davon abhalten, wichtige Zellen zu zerstört. »»»
 
Private Versicherungen profitieren von der Gesundheitsreform: Da einige Leistungen aus dem Katalog der gesetzlichen Krankenkassen gestrichen sind, geht die DKV (Deutsche Krankenversicherung) jetzt eine Kooperation mit der AOK ein. AOK-Mitgliedern werden private Zusatzversicherungen angeboten - zum Beispiel für Zahnersatz, Brillen und alternative Heilmethoden. »»»
 
Anfang Januar stehen Diabetiker gleich doppelt im Regen: Draußen gibt es statt Schnee nur Regen und noch immer ist unklar, ob Diabetiker nun generell als "schwerwiegend chronisch krank" eingestuft werden. Selbst nach der gemeinsamen Pressekonferenz von BARMER Krankenkasse und BMGS erfährt DiabSite vor Ort nur, dass der neue Gemeinsame Bundesausschuss noch im Januar klären soll, ob Diabetiker unter die Chronikerregelung fallen, oder nicht. »»»
 
Zuzahlungen: DiabSite informiert. Wie viel müssen Diabetiker für Insulin, Pens, Tabletten und den Arztbesuch berappen? DiabSite informiert sich bei den Spitzenverbänden der Krankenkassen und veröffentlicht Beispielrechnungen für Patienten mit Diabetes Typ 1 und Typ 2. »»»
Aber wenigstens in einem Punkt können Menschen mit Diabetes aufatmen: Für Teststreifen fallen auch nach der Gesundheitsreform keine Zuzahlungen an. Sie bleiben als Medizinprodukte von den Neuregelungen der Gesundheitsreform unberührt und sind weiterhin verordnungs- und erstattungsfähig. »»»
 
Ärzte laufen Sturm gegen Praxisgebühr: Mediziner sprechen sogar von einer "Kassengebühr", weil sie die 10 Euro Praxisgebühr an die Krankenkasse abführen müssen. Aus ihrer Sicht erfordert das Eintreiben der Praxisgebühr einen hohen bürokratischen Mehraufwand, und diese Zeit geht den Patienten verloren. »»»
 
Weniger Forschung durch Gesundheitsreform! Auch der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie klagt angesichts der Reform. Zwar begrüße er die Innovationskampagne von Bundeskanzler Schröder, sie stünde jedoch im Widerspruch zur innovationsfeindlichen Gesundheitspolitik mit Zwangsrabatten von 16 Prozent für patentgeschützte Arzneimittel. Damit würde der Fortschritt in der Arzneimittelentwicklung massiv gehemmt. »»»
 
Verbraucherministerin gegen Übergewicht bei Kindern: Typ 2 Diabetes und Übergewicht stehen in einem engen Zusammenhang. Der Diabetes Typ 2 ("Alterszucker") trat bisher fast ausschließlich bei Erwachsenen auf. Fehlernährung und Bewegungsmangel sind jedoch inzwischen auch bei Teenagern verbreitet. Bundesministerin Künast fordert nun: Die Wirtschaft, sprich die Ernährungsindustrie, soll für dicke Kinder zahlen. »»»
 
Diabetiker: Chroniker oder Nicht-Chroniker, das ist hier die Frage! Am 13. Januar konstituiert sich der neue Gemeinsame Bundesausschuss, dem erstmals auch Patientenvertreter angehören. Bereits zehn Tage später steht fest: Nahezu alle Diabetiker fallen unter die Chronikerregelung und müssen somit maximal 1 Prozent ihrer Bruttoeinnahmen für die Zuzahlungen aufbringen. »»»
 
Wo informiert sich der mündige Patient? Die Ärzte haben immer weniger Zeit, alle sprechen vom "mündigen Patienten" - aber wo und wie findet dieser seriöse Gesundheitsinformationen? Der Gesundheitsbrowser gegen Unter- und Fehlversorgung bei Diabetes führt zu qualifizierten Gesundheitsseiten im Netz. »»»
 
Aus der Kostensenkung wird heimlich eine Stabilisierung: Immer wieder erklärt Gesundheitsministerin Schmidt besorgten Bürgern, dass sie zwar im Krankheitsfall mehr zuzahlen müssten, dafür die Krankenkassenbeiträge bald fallen würden. Aber die Kassen beschließen anders: Statt einer Beitragssenkung gibt es lediglich eine Stabilisierung, da erst einmal die Schuldenberge abzubauen sind. Wissenschaftler denken jetzt laut über eine Bürgerversicherung oder Kopfpauschale nach. »»»
 
Notwendig obwohl nicht verschreibungspflichtig: Krankenkassen müssen seit Einführung der Gesundheitsreform verschreibungsfreie Medikamente in der Regel nicht mehr bezahlen. Patienten und Ärztevertreter laufen Sturm, und selbst die neue Patientenbeauftragte betont, dass auch freiverkäufliche Arzneimittel manchmal unbedingt erforderlich sind. »»»
Aber erst drei Monate nach Einführung der Gesundheitsreform, beschließt der Gemeinsame Bundesausschuss eine so genannte Ausnahme-Liste von verschreibungsfreien Medikamenten, die weiterhin verordnungsfähig sind und von den Kassen bezahlt werden. »»»
 
TV-Sendung verunsichert Diabetiker: So genannten Insulin-Analoga wird in der Sendung "Fakt" eine krebserregende Wirkung nachgesagt. Patienten sind verunsichert, aber der Fachverband der Diabetologen (DDG) greift beruhigend ein: Keine Studie bestätigt, dass künstlich hergestellte Insuline Krebserkrankungen auslösen. Insulinanaloga sind demnach nicht gefährlich. »»»
 
Diabetes schon für ungeborene Kinder gefährlich: Etwa jede 20. werdende Mutter entwickelt einen so genannten Schwangerschaftsdiabetes. Da dieser oft nicht rechtzeitig erkannt wird, kommt es in Deutschland jährlich zu 300 bis 400 Totgeburten. Gynäkologen fordern, den Blutzucker-Belastungstest in den Mutterpass aufzunehmen. »»»
 
DMPs: Strukturierte Behandlungsprogramme für Typ 2 Diabetiker werden bereits seit einem Jahr entwickelt und nach und nach eingesetzt. Ärzte beschweren sich über den zu hohen Verwaltungsaufwand, der damit verbunden ist. Aber das BMGS ist überzeugt, dass Disease-Management-Programme zu einer besseren Diabetikerversorgung führen. DMPs für Typ 1 Diabetiker sind die Folge. »»»
 
Statt spritzen einfach tief durchatmen: Bisher müssen insulinpflichtige Diabetiker regelmäßig, meist mehrmals am Tag, spritzen. Künftig sollen sie das Insulin inhalieren. Vor allem für Kinder wäre das Insulin zum Einatmen eine Verbesserung. Die europäische Zulassungsbehörde will das inhalative Insulin im März zulassen. »»»
 
VDBD - das vierte Rad am Wagen: Unter dem Dach der Deutschen Diabetes-Union haben sich bisher die Patienten über den Deutschen Diabetiker Bund, die Ärzte durch die Deutsche Diabetes-Gesellschaft und der "Bund diabetischer Kinder und Jugendlicher" versammelt. Als viertes Rad am Wagen kommt nun der Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland e.V. (VDBD) hinzu. Schauen wir einmal, ob der Wagen künftig besser rollt. »»»
 
Vier Lichter auf der Geburtstagstorte: Am 15. März feiert die DiabSite ihren 4. Geburtstag. Rund 300 Besucher/innen nehmen an der Geburtstags-Umfrage teil und stellen der DiabSite durchweg ein sehr gutes Zeugnis aus. Die Seite genießt ein großes Vertrauen. Geschätzt werden vor allem: Aktualität, verständliche Sprache und Themenvielfalt.
 
Arzneimittelpreise: Wie setzen sie sich zusammen? Wer hat welchen Anteil daran? Was sind Festbeträge? Es mutet fast kurios an, dass die Krankenkassen als diejenigen, die den Preis bezahlen, ihn auch festsetzen können. Doch der Europäische Gerichtshof bestätigt das Modell der gemeinsamen Selbstverwaltung. »»»
 
Folgen der Gesundheitsreform: Während die Bundesärztekammer einen Qualitätsabbau in der Gesundheitsversorgung befürchtet »»»
ist Ulla Schmidt 100 Tage nach Inkrafttreten der Reform mit ihrem Werk zufrieden. Der Wettbewerb unter den Krankenkassen sei vorangekommen und Millionen Versicherte zahlten bereits niedrigere Beiträge. Allerdings sind die zu leistenden Zuzahlungen leider oft höher als die Einsparungen durch die Beitragssenkung. »»»
 
Fahr mal wieder Fahrrad ... Mit einem Hometrainer startet die Firma Bayer eine Aufklärungskampagne zum Diabetes. Während an zahlreichen Veranstaltungsorten Prominente und Passanten auf dem so genannten BayRad für die Deutsche Diabetes-Stiftung strampeln, informieren Experten über Diabetes Typ 2 und die Diabetes-Prävention durch gesunde Ernährung und viel Bewegung. »»»

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hu 30.01.2005

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