Das unabhängige Diabetes-Portal DiabSite

Home > Aktuelles > Diabetes-Nachrichten > Archive > 2011 > 110505b

Versorgung von Diabetes-Patienten soll eingeschränkt werden

Pressemitteilung: Diabetes-Portal DiabSite

Diabetiker kämpfen mit Petitionen für Blutzuckerteststreifen

In Bayern gibt es eine Kontingentierung von Blutzuckerteststreifen für die Diabetestherapie von Kindern und Jugendlichen. Bundesweit sollen Typ-2-Diabetiker ohne eine Insulintherapie künftig nur noch in wenigen Ausnahmefällen Teststreifen erhalten. Der Deutsche Diabetiker Bund (DDB) fordert die politisch Verantwortlichen auf, ihre Entscheidungen im Interesse der Betroffenen zu fällen. Schließlich seien 8 Millionen Diabetiker auch Wähler.

DDB lässt bei Blutzuckerteststreifen nicht locker

Am 17. März hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) entschieden, dass Urin- und Blutzuckerteststreifen für Menschen mit Typ-2-Diabetes ("Alterszucker") nicht erforderlich seien.

Nachdem zwei Demonstrationen des Deutschen Diabetiker Bundes diese Entscheidung nicht beeinflussen konnten, hat der DDB-Bundesvorsitzende Dieter Möhler nun eine Petition (Word-Dokument) an den Deutschen Bundestag verfasst. Darin bittet er den Petitionsausschuss des Bundestages um Unterstützung, damit ein, für das Selbstmanagement des Diabetes notwendiger, Therapiebaustein auch weiterhin von den Krankenkassen bezahlt werde. Dieter Möhler: "Die Umsetzung des G-BA-Beschlusses führt zu schwerwiegenden Eingriffen in die Handlungsfreiheit des chronisch Kranken Diabetikers und dessen Rechte auf Teilhabe am Leben im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention".

Darüber hinaus regt Möhler im Bundesgesundheitsministerium nochmals an, die Stellung der Patienten in den Entscheidungsgremien und die Verordnungseinschränkungen zu Harn- und Blutzuckerteststreifen bei Diabetes mellitus Typ 2 zu überdenken, und stellt einen Antrag (Word-Dokument) im Verfahren nach § 94 SGB V beim BMG.

Petition zur Diabetestherapie in Bayern

Außerdem unterstützt der Deutsche Diabetiker Bund (Bundesverband) eine Petition seines Landesverbands Bayern, in der es um die Kontingentierung von Blutzuckerteststreifen in der Diabetestherapie von Kindern und Jugendlichen geht.

Derzeit sollen jungen Menschen mit Diabetes in Bayern nur 600 Teststreifen pro Quartal verordnet werden. In Ausnahmefällen sind für diese Altergruppe aber durchaus mehr Blutzuckermessungen erforderlich. Sie bieten z. B. Erzieherinnen Sicherheit, die im Kindergarten die Verantwortung für diese Kinder haben und beinahe stündlich eine Messung des Blutzuckers vornehmen. Deshalb fordert der DDB-Bundesvorsitzende Dieter Möhler die politisch Verantwortlichen auf, für eine Änderung dieser Verordnungspraxis zu sorgen.

Möhler weist ausdrücklich darauf hin, dass Blutzuckerteststreifen ein notwendiger Baustein der Therapien bei Patienten mit Insulinpumpe oder ICT sind. Dieter Möhler: "Neben der medizinischen Notwendigkeit der Blutzuckermessungen, insbesondere bei Kinder und Jugendlichen, verstößt eine Kontingentierung auch gegen die in der Behindertenrechtskonvention der UN festgeschriebenen Sicherung der Teilhabe von chronisch Kranken am täglich Leben".

Der Deutsche Diabetiker zeigt mit diesen Aktionen, wie er sich für die Interessen und Bedürfnisse von Menschen mit Diabetes einsetzt. Um noch effektiver arbeiten zu können, braucht er die Unterstützung von noch mehr Menschen mit Diabetes und aktive Mitglieder, die bereit sind, notwendige Aktionen zu unterstützen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Autor: hu; zuletzt bearbeitet: 05.05.2011 nach oben

Unterstützer der DiabSite:

Birgit Ruben

Birgit Ruben

Weitere Angebote:

Spendenaufruf Ukraine

Hilfeaufruf Ukraine

Diabetes-Portal DiabSite startet Spendenaufruf für Menschen in der Ukraine.