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"Sommerinterviews: Die Diabetes-Debatte"
GesundheitspolitikerInnen im Kreuzverhör
Neues Format vor der Bundestagswahl ab 6. Juli auf YouTube und Facebook
Die gemeinnützige Gesundheitsorganisation diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe hat über Wochen Fragen aus der Diabetes-Community gesammelt, die angesichts der bevorstehenden Bundestagswahl nun in dem neuen Format "Sommerinterviews: Die Diabetes-Debatte" an folgende GesundheitspolitikerInnen gestellt wurden: Dr. Kirsten Kappert-Gonther (Bündnis 90/Die Grünen), Tino Sorge (CDU/CSU), Dirk Heidenblut (SPD) und Prof. Andrew Ullmann (FDP). Da seit der im Juli 2020 im Bundestag verabschiedeten Nationalen Diabetesstrategie nicht eine angekündigte politische Maßnahme umgesetzt wurde, war die Enttäuschung innerhalb der Diabetes-Community groß. Insbesondere die alles überlagernde Corona-Pandemie verstärkte den Eindruck, dass die Politik die Menschen mit Diabetes vergessen haben könnte.
Die Interviews führte Nicole Mattig-Fabian, Geschäftsführerin von diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe, in einem "Pop-Up" Open Air-Studio direkt vor dem Bundestag. Hauptthemen waren Diabetes und Corona, die Nationale Diabetesstrategie, Prävention, Digitalisierung und Ernährungsberatung. Die Folgen werden ab 6. Juli immer dienstags auf unserer Website https://www.diabetesde.org/sommerinterviews sowie auf unseren Social Media-Kanälen Facebook und YouTube veröffentlicht.
"Mit unserem neuen Format wollten wir die Chance nutzen, die Bedürfnisse der Menschen mit Diabetes den PolitikerInnen noch näher zu bringen", erklärt Nicole Mattig-Fabian die Intention der "Sommerinterviews: Die Diabetes-Debatte". "Uns hat es einerseits gefreut, dass sich namhafte PolitikerInnen Zeit genommen und ohne zu zögern diesen Interviews zugestimmt haben, andererseits wurde deutlich, dass Detailkenntnisse zu den Themen Diabetesversorgung und Prävention noch ausbaufähig sind." Die zündende Idee oder eine langfristige Strategie, wie man die Prävalenz des Diabetes und der Adipositas aufhalten könnte, sei von keinem der PolitikerInnen konkret formuliert worden. Einigkeit bestand parteiübergreifend bei der Frage, dass eine individualisierte Ernährungsberatung zu 100 Prozent von den Krankenkassen übernommen werden sollte und dass Online-Schulungen und Videosprechstunden, die in der Corona-Pandemie verstärkt als Alternative zu Präsenzterminen eingesetzt wurden, auch weiterhin als Standard angeboten werden könnten. Auf die Frage, warum bei der Nationalen Diabetesstrategie so viel geredet, aber nicht gehandelt wird, gab es ausweichende Antworten, die nicht zufriedenstellen konnten.
"Bei der Beantwortung der Fragen kamen die PolitikerInnen teilweise ganz schön ins Schwimmen, denn nicht jede/r hat sein/ihr Spezialgebiet bei der Digitalisierung oder der Ernährungsberatung. Die PolitikerInnen nutzen lieber plakative Worthülsen als konkret zu werden. Willkommen im Wahlkampf!", kommentiert Mattig-Fabian.
Alle Interviews ab dem 6. Juli unter https://www.diabetesde.org/sommerinterviews
"Sommerinterviews: Die Diabetes-Debatte" wurde unterstützt von Roche, Medtronic, Oviva und Almased.
Bildunterschrift: Nicole Mattig-Fabian
Bildquelle: www.DiabSite.de