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Typ-2-Diabetes beeinträchtigt den Energiestoffwechsel im menschlichen Herzmuskel

Elric Zweck erhält Karl-Oberdisse-Preis 2021

Veränderungen des Energiestoffwechsels spielen eine strategische Schlüsselrolle bei der Entwicklung der Herzschwäche. Dies stellt wiederum eine häufige Komplikation des Diabetes dar. Unklar war jedoch bisher, ob diese Veränderungen durch den Diabetes selbst oder durch andere Begleiterkrankungen entstehen. Eine neue Studie des Deutschen Diabetes-Zentrums lieferte nun den Beweis, dass der menschliche Herzmuskel bei Typ-2-Diabetes tatsächlich einen reduzierten Sauerstoffumsatz aufweist und somit auf weniger Energie zurückgreifen kann. Dies steht in einem direkten Zusammenhang mit der durch Diabetes erhöhten Blutglukose.

Erstautor dieser neuen Studie ist Elric Zweck, der seit 2017 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Diabetes-Zentrum und der Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie der Heinrich-Heine-Universität (HHU) sowie des Universitätsklinikums Düsseldorf (UKD) tätig ist und an diesem Projekt arbeitet. Für seine Arbeit wurde ihm in diesem Jahr der Karl-Oberdisse-Preis verliehen. Zweck erhielt den Preis zusammen mit Dr. rer. nat. Irina Kube vom Universitätsklinikum Essen an der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel. Die Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Endokrinologie und Diabetologie e. V. verleiht jährlich die Auszeichnung für die beste klinische oder experimentelle Arbeit auf dem Gebiet der Endokrinologie und Diabetologie, welche von WissenschaftlerInnen in Nordrhein-Westfalen erarbeitet wurde.

"Das Besondere an der Arbeit ist, dass wir nun den Energiestoffwechsel des Herzens besser verstehen und daraus neue Therapien ableiten können. Herrn Zwecks Studie zeigt nämlich, dass die Herzmuskulatur in sonst scheinbar gesunden Herzen bei Typ-2-Diabetes einen eingeschränkten Energiestoffwechsel aufweist. Er hat damit neue Wege aufgezeigt, wie wir Menschen mit einer diabetesbedingten Herzinsuffizienz in Zukunft besser helfen können", erklärt Prof. Michael Roden, Wissenschaftlicher Direktor und Vorstand des Deutschen Diabetes-Zentrums. Die Mitochondrien - Zellbestandteile, die hauptverantwortlich für die Versorgung des Herzens mit Energie sind - können demnach weniger Sauerstoff umsetzen. Die Ergebnisse deuten somit auf bestimmte Komponenten des Energiestoffwechsels im Herzmuskel hin. Damit könnten sie als neue Ziele für die Behandlung und Diagnose von Diabetes-assoziierter Herzschwäche dienen.

Die Preisverleihung erfolgte im virtuellen Rahmen der Jahrestagung der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Endokrinologie und Diabetologie am 29. Januar 2021 durch deren Präsidenten Prof. Harald Klein vom Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum. Elric Zweck zeigt sich begeistert: "Ich freue mich sehr über das entgegengebrachte Vertrauen und hoffe, dass dies einen neuen Abschnitt in meiner Forschungsarbeit einläutet. Gemeinsam mit unserem Team am DDZ freue ich mich auf weitere spannende Projekte und möchte auf diesen Erfolg aufbauen."

Das Deutsche Diabetes-Zentrum (DDZ) versteht sich als deutsches Referenzzentrum zum Krankheitsbild Diabetes. Ziel ist es, einen Beitrag zur Verbesserung von Prävention, Früherkennung, Diagnostik und Therapie des Diabetes mellitus zu leisten. Gleichzeitig soll die epidemiologische Datenlage in Deutschland verbessert werden. Federführend leitet das DDZ die multizentrisch aufgebaute Deutsche Diabetes-Studie. Es ist Ansprechpartner für alle Akteure im Gesundheitswesen, bereitet wissenschaftliche Informationen zum Diabetes mellitus auf und stellt sie der Öffentlichkeit zur Verfügung. Das DDZ gehört der "Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz" (WGL) an und ist Partner im Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD e.V.).

zuletzt bearbeitet: 20.03.2021 nach oben

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