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Weltdiabetestag 2019

Pressemitteilung: Bayer Vital GmbH

Aufklärungsinitiative zum diabetischen Makulaödem bietet ausführliche Informationen und fördert den Austausch von Patienten und Angehörigen

Weltweit sind etwa 382 Millionen Menschen von Diabetes mellitus betroffen. Diese Zahl wird sich in den nächsten Jahren drastisch erhöhen: Experten erwarten, dass bis zum Jahr 2035 etwa 592 Millionen Menschen mit der sogenannten "Zuckerkrankheit" leben müssen. Alleine in Deutschland gibt es über 6 Millionen Menschen mit Diabetes - Tendenz aufgrund der demografischen Entwicklung steigend. Der Weltdiabetestag macht jedes Jahr am 14. November auf die chronische Stoffwechselerkrankung aufmerksam und möchte Betroffene, Angehörige und Interessierte weltweit darüber aufklären. Denn ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel hat negative Folgen auf den gesamten Körper.

Viele denken bei Folgeerkrankungen von Diabetes oft zunächst an ein gesteigertes Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall. Weniger bekannt ist hingegen, dass die Volkskrankheit auch wortwörtlich ins Auge gehen kann. Die diabetische Schädigung der kleinen Netzhautgefäße ist heute in der westlichen Welt die häufigste Ursache für eine Sehbehinderung bei vergleichsweise jungen Menschen, d. h. Personen unter 65 Jahren. Das wichtigste diabetische Gefäßleiden mit Beteiligung der Netzhaut ist die diabetische Retinopathie.

"Im Laufe der Zeit kann sich als Folge einer diabetischen Retinopathie ein diabetisches Makulaödem (DMÖ) entwickeln. Dabei kommt es zu krankhaften Einlagerungen von Flüssigkeit an der Stelle des schärfsten Sehens im hinteren Auge", erläutert Prof. Dr. Focke Ziemssen, Facharzt für Augenheilkunde aus Tübingen. "Die Makula ermöglicht das zentrale Sehen, wie das Erkennen von Gesichtern oder das Lesen. Eine frühe Diagnose und Therapie ist wichtig, um eine bleibende Sehverschlechterung zu verhindern."[1] Deshalb sollten Menschen mit Diabetes regelmäßige Kontrollen beim Augenarzt durchführen lassen. Zudem sollten die Blutzuckerwerte und der Blutdruck optimal eingestellt und kontrolliert werden. Ein gesunder Lebensstil mit einer ausgewogenen Ernährung und ausreichend Bewegung ist darüber hinaus wichtig. Auf Nikotin sollte auch verzichtet werden.

Es gibt verschiedene Symptome, die auf ein DMÖ hinweisen können: Konturen verschwimmen, Farben verblassen, Kontraste verflachen, die zentrale Sehschärfe lässt nach oder im Sichtfeld treten Flecken auf. Die gute Nachricht: Ein DMÖ kann medikamentös behandelt werden. Die Therapie erfolgt mit einer Substanz, die den sogenannten Wachstumsfaktor VEGF im Auge hemmt. Damit kann das unerwünschte Gefäßwachstum aufgehalten werden. Das Medikament wird mit einer kleinen Spritze direkt in das Auge gespritzt - ein ambulanter Routineeingriff, der in der Regel völlig schmerzfrei abläuft.

Betroffene mit ansprechenden Informationen aufklären

"Die Herausforderung besteht darin, dass Menschen mit Diabetes sich oft in falscher Sicherheit wähnen", so Prof. Ziemssen. "Auch ohne Beschwerden bleibt aber die regelmäßige Kontrolle im Verlauf besonders wichtig." In der Vergangenheit fehlten häufig auch patientenverständliche und anschauliche Informationen. Das wiederum führt dazu, dass Menschen mit Diabetes nur unzureichend über die Erkrankung aufgeklärt werden. Verbesserte und auf die Zielgruppe abgestimmte Informationsmaterialien, die beispielsweise nutzerfreundliche Webseiten, YouTube-Videos und Facebook-Seiten umfassen, können dem entgegensteuern.

Die Aufklärungsinitiative von Bayer, dem Zentrum für berufliche Bildung blinder und sehbehinderter Menschen (BFW Düren) und der Initiativgruppe "Früherkennung diabetischer Augenerkrankungen" (IFDA) sowie der Arbeitsgemeinschaft Diabetes und Auge (AGDA) setzt hier an. Gerade nach der Diagnose haben Patienten und ihre Angehörigen viele Fragen wie "Was ist ein DMÖ?", "Wie wird ein DMÖ behandelt?" und "Wie kann ich mit möglichen Seheinschränkungen im Alltag umgehen?". Antworten auf diese und weitere Fragen finden sie auf der Webseite www.das-diabetische-auge.de.[2]

Die Internetseite beinhaltet umfassende Informationen zur Vorbeugung, Früherkennung, Diagnose und Behandlung des DMÖ sowie zahlreiche wertvolle Hilfestellungen zum besseren Umgang mit möglichen Sehbeeinträchtigungen im Alltag und Beruf. Außerdem finden Patienten eine Reihe von persönlichen Videos, die aufklären und motivieren, sich mit der Erkrankung und ihren Folgen zu beschäftigen - von regelmäßigen Augenarztbesuchen bis hin zu Beratung zu Hilfsmitteln. Die umfangreiche Webseite wird ergänzt durch einen Facebook-Auftritt mit aktuellen Themen rund um das Sehen. Alle Betroffenen, Angehörigen und Interessenten können auf der Website www.das-diabetische-auge.de oder auf der Facebook-Seite mit diskutieren.

Dass die Aufklärungsangebote tatsächlich genutzt werden, zeigen aktuelle Auswertungen. "Wir haben festgestellt, dass eine ansprechende Präsentation und auch unterschiedliche Formate die Zielgruppen besser erreichen", erläutert Prof. Ziemssen. So erreichte der YouTube Kanal mehr als 100.000 Menschen. Die Facebook-Gemeinde hat mittlerweile über 12.000 Follower und erreichte über die verschiedenen Postings über 1,6 Millionen Menschen. "Die Aufklärungsangebote schaffen es, Informationen verständlich zu illustrieren. Betroffene können so besser motiviert werden, sich um Untersuchungstermine zu kümmern und Entscheidungen auf Augenhöhe zu treffen", so der Experte.

Literatur

  1. Kollias AN et al: Diabetische Retinopathie. Frühzeitige Diagnostik und effiziente Therapie. Deutsches Ärzteblatt (2010). (zuletzt abgerufen am 3.10.2019)

  2. www.das-diabetische-auge.de (zuletzt abgerufen am 3.10.2019)

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zuletzt bearbeitet: 05.11.2019 nach oben

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