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In Baden-Württemberg werden Fettleibige häufig ausgegrenzt

Pressemitteilung: DAK-Gesundheit

Betroffene haben oft Nachteile im Alltag und Job

Risiko für Diabetes und Bluthochdruck bei Übergewicht erhöht

Fettleibigkeit kann krank und einsam machen - die Betroffenen werden häufig benachteiligt. Das geht aus einer repräsentativen Forsa-Umfrage der DAK-Gesundheit in Baden-Württemberg hervor, bei der Meinungen und Einschätzungen zu Übergewicht und Fettleibigkeit im Südwesten erfragt wurden. 97 Prozent der Befragten sind überzeugt, adipöse Menschen seien gesundheitlich eingeschränkt. 95 Prozent gaben Probleme in der Mobilität im Alltag an, beispielsweise beim Laufen oder Anziehen. 91 Prozent sagen, fettleibige Menschen hierzulande seien sozial weniger anerkannt, davon sehen 43 Prozent sogar eine starke Benachteiligung. 88 Prozent sind der Überzeugung, dass Betroffene mit konkreten Nachteilen in Beruf und Karriere aufgrund der vielen Pfunde rechnen müssen, knapp ein Drittel davon sieht sogar größere.

"Adipöse Menschen haben in unserer Gesellschaft häufig große Nachteile. Sie kämpfen gegen Pfunde und Vorurteile", sagt Siegfried Euerle, Landeschef der DAK-Gesundheit in Baden-Württemberg. "Trotz vorhandener Therapieansätze ist Adipositas bislang nicht in der medizinischen Regelversorgung ausreichend verankert. Zudem ist die Ernährungstherapie bislang nur für seltene angeborene Stoffwechselerkrankungen als Heilmittel zugelassen."

Baden-Württemberger haben differenzierte Meinung über Dicke

Im Gegensatz zu stark adipösen Menschen, haben die Baden-Württemberger ein differenziertes Bild bei "lediglich" dicken Menschen, die noch nicht fettleibig sind. 46 Prozent der Befragten im Südwesten meinen, dicke Menschen würden Geselligkeit ausstrahlen. 37 Prozent der Bevölkerung findet allerdings dicke Menschen generell unästhetisch. Jeder Zwanzigste meidet sogar den Kontakt zu ihnen. 39 Prozent der Befragten glaubt, dass Dicke selbst schuld an den überflüssigen Pfunden und nur zu faul zum Abnehmen sind.

Mehrheit der Baden-Württemberger hält sich für zu dick

Auch insgesamt spielt das Gewicht bei den meisten Baden-Württembergern eine große Rolle. Laut DAK-Studie halten sich 56 Prozent der Baden-Württemberger für zu dick. Jeder Achte hält sich selbst sogar für sehr übergewichtig.

Unterschätzt: Adipositas und Krebs

Mehrere Studien belegen den Zusammenhang zwischen Adipositas und metabolischen Erkrankungen sowie bestimmten Krebserkrankungen. Diese Gesundheitsgefahr wird offenbar in der Bevölkerung im Südwesten unterschätzt. Nur zwölf Prozent der Befragten sehen ein stark erhöhtes, 28 Prozent jedoch kein Risiko im Zusammenhang mit krankhaftem Übergewicht. Auch die Gefahr von Unfruchtbarkeit ist lediglich zwölf Prozent der Befragten in Baden-Württemberg bewusst. Auch hier liegen wissenschaftliche Erkenntnisse vor, dass solche Gesundheitsstörungen bei stark übergewichtigen Menschen verbreiteter sind, als bei Normalgewichtigen. Bei Bluthochdruck, Diabetes oder Herzinfarkt weist die Studie Umfragewerte von mehr als 80 Prozent aus, auch das Schlaganfallrisiko stufen 69 Prozent als sehr viel stärker ein.

Aufgrund der Ergebnisse hat die DAK-Gesundheit gemeinsam mit Ärzten und der Bodymed AG ein Versorgungsprogramm für adipöse Menschen entwickelt. Es beruht auf neuesten wissenschaftlich fundierten Konzepten für ein gesundes und nachhaltiges Abnehmen. Kern ist ein Mahlzeiten-Ersatzprogramm verbunden mit einer dauerhaften Ernährungsumstellung. Mehr Infos gibt es unter: www.bodymed.com.

Das Forsa-Institut führte für die DAK-Gesundheit vom 12. bis 21. August 2019 eine repräsentative Befragung von 1.003 Männern und Frauen in Baden-Württemberg durch.

zuletzt bearbeitet: 31.10.2019 nach oben

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