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Bei Diabetes auf die Hautpflege achten
Dermatologin beantwortet Fragen im diabetesDE-Experten-Chat
Kalte Temperaturen und warme Heizungsluft im Winter entziehen der Haut Feuchtigkeit und strapazieren sie. Die Haut verliert ihren Schutz und wird anfälliger für Krankheitserreger. Besonders Menschen mit Diabetes, die häufig unter Funktionsstörungen der Haut leiden, sollten sich bei den momentan vielerorts noch niedrigen Temperaturen effektiv schützen. Wie sie ihre Haut richtig pflegen, vorzeitiger Alterung und Hautleiden vorbeugen, erklärt Dr. Stefanie Kamann, Fachärztin für Dermatologie, Allergologie und Naturheilverfahren, am 23. März 2017 im Experten-Chat von diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe. Fragen können schon ab sofort auf www.diabetesde.org eingesendet werden.
Im Winter sowie auch im Übergang zum Frühling ist die Haut einem ständigen Wechsel von kalter Außen- und trockener Heizungsluft ausgesetzt. Die geringe Luftfeuchtigkeit lässt die Haut schnell austrocknen. Darüber hinaus ziehen sich ihre Blutgefäße bei Kälte zusammen, um die Wärme im Körper zu speichern. Die Durchblutung wird gedrosselt, wodurch weniger Sauerstoff und Nährstoffe in die Haut gelangen und der Stoffwechsel runtergefahren wird. Die Haut reagiert nun sensibler auf Sonnenlicht. Schad- und Reizstoffe sowie Krankheitserreger dringen leichter ein.
Menschen mit Diabetes sollten ihre Haut besonders pflegen und sie vor Austrocknung schützen. "Ein Drittel aller Menschen mit Diabetes leidet wegen einem zu hohen Blutzuckerspiegel unter Funktionsstörungen der Haut", erklärt Dr. Kamann. Bei einem Insulinmangel oder einer Insulinresistenz scheidet der Körper vermehrt Flüssigkeit über den Urin aus. Zudem produzieren die Talg- und Schweißdrüsen der Haut aufgrund von Nervenschädigungen weniger Fett und Feuchtigkeit. Dadurch trocknet die Haut stark aus, wird rissig und verliert ihre Schutzfunktion. "Hautleiden und -veränderungen sind oft die ersten Anzeichen, an der wir einen Diabetes Typ 2 erkennen", sagt Dr. Kamann.
Um trockener Haut und Hautbeschwerden vorzubeugen, empfiehlt sie, mindestens zwei Liter Wasser am Tag zu trinken, lange Wannenbäder in heißem Wasser zu vermeiden und sich nach dem Waschen mit einem feuchtigkeitsspendenden Pflegeprodukt gut einzucremen. Zudem sollten Menschen mit Diabetes auf eine gute Stoffwechseleinstellung achten. Dr. Kamann betont: "Auffälligkeiten sollten Diabetes-Patienten ihrem Diabetologen oder Dermatologen zeigen und behandeln lassen, selbst wenn sie noch keine Schmerzen oder andere Beschwerden spüren."
Wie Menschen mit Diabetes ihre Haut schützen und welche Pflegeprodukte die richtigen sind, erklärt Dr. Stefanie Kamann am Donnerstag, den 23. März 2017 von 17.00 bis 19.00 Uhr im Experten-Chat von diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe.