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Diabetes ist die Hauptursache für Nierenversagen
Zum Welt-Diabetes-Tag am 14. November weist das KfH auf die Gefahr von Nierenschädigungen durch Diabetes mellitus hin
Nach aktuellen Schätzungen der Deutschen Diabetes Gesellschaft sind über sechs Millionen Menschen an Diabetes mellitus erkrankt. Hinzu kommen rund drei Millionen Menschen, die Diabetes haben, ohne es zu wissen. Was oft unterschätzt wird: Eine der häufigsten und gefährlichsten Komplikationen bei Diabetes ist die Erkrankung der Nieren.
"Bei etwa 20 bis 40 Prozent aller Diabetiker tritt im Verlauf ihrer Krankheit eine Schädigung der Nieren auf, die im fortgeschrittenen Stadium zur Notwendigkeit der Nierenersatztherapie, also der Dialysebehandlung oder Nierentransplantation führen kann", erläutert KfH-Vorstandsvorsitzender Professor Dr. med. Dieter Bach, Facharzt für Nieren- und Hochdruckerkrankungen und Diabetologe. In den Industrieländern sei Diabetes heute die häufigste Ursache für die Entwicklung eines chronischen Nierenversagens. Aus diesem Grund sei es so wichtig, Diabetes rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln. "Durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Hausärzten, Diabetologen und Nephrologen können darüber hinaus mögliche Risikofaktoren frühzeitig erkannt und Komplikationen so eventuell vermieden werden". Auch Diabetes"Patienten selbst können dazu beitragen, die Entstehung von Folgeerkrankungen zu vermeiden. Neben den medizinischen Maßnahmen sei dafür die kontinuierliche Mitarbeit des Patienten sehr wichtig und diese sei nur mit guter Information möglich.
In diesem Jahr soll mit dem Welt-Diabetes-Tag über den Zusammenhang zwischen gesundem Essen und Diabetes aufgeklärt werden. Gesunde Ernährung spiele in Hinsicht auf Diabetes eine doppelte Rolle, so Bach. Während beim Typ-1-Diabetes, der sich oft schon bei Jugendlichen oder jungen Erwachsenen entwickelt, die Bauchspeicheldrüse wegen einer Störung nicht genügend Insulin produziert, kann beim weitaus häufigeren Typ-2-Diabetes der Körper das eigene Insulin nicht mehr ausreichend nutzen. Diese Volkskrankheit entwickelt sich oft unbemerkt und entsteht unter anderem durch Übergewicht und Bewegungsmangel. "Eine gesunde Ernährung kann das Risiko für einen Typ-2-Diabetes deutlich senken. Auf der anderen Seite kann eine gesunde Ernährung aber auch dazu beitragen, bei einem bestehenden Diabetes eventuelle Folgen zu reduzieren - zum Beispiel auf die Nieren", weiß Bach aus seiner jahrelangen Tätigkeit als Arzt. Während zur Vorbeugung eines Diabetes Typ 2 die allgemein bekannten Ernährungsregeln gelten wie ausgewogene, frische Kost, wenig Fertigprodukte, nicht zu viel Salz sowie Gewichtsreduktion bei Übergewicht, sollten Menschen mit Diabetes ihre Ernährung mit dem behandelnden Arzt besprechen, da hier weitere Faktoren für die Ernährung beachtet werden müssen, rät er.
Nützliche Informationen enthalten auch die Broschüren "Diabetes mellitus - Nierenfunktion durch rechtzeitige Behandlung stabilisieren" und "Salz. Bewusst ernähren". Beide sind kostenlos per Mail zu bestellen und stehen auch auf www.kfh.de zum Download zur Verfügung. Weitere Informationen rund um die Nieren gibt es auf www.nierenwissen.de.
Hintergrundinformation
Das gemeinnützige KfH wurde vor 45 Jahren gegründet und steht für eine qualitativ hochwertige und integrative nephrologische Versorgung nierenkranker Patienten. In über 200 KfH-Zentren werden rund 18.500 Dialysepatienten sowie 52.000 Sprechstundenpatienten umfassend behandelt.
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