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Bei Diabetes die Blutfettwerte kontrollieren lassen

Risiko für Herz-Kreislauf-Leiden mit Blutfettsenkern reduzieren

"Tag des Cholesterins" am 20. Juni 2014

Mehr als drei Viertel aller Menschen mit Diabetes sterben an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, besonders viele am Herzinfarkt. Denn sie haben ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Diese sind häufig Folge eines schlecht eingestellten Blutzuckers, von Bluthochdruck, und Rauchen. Eine wichtige Rolle spielen auch erhöhte Blutfettwerte. Diese sollten Menschen mit Diabetes regelmäßig beim Arzt kontrollieren lassen und zu hohe Werte senken. Darauf weist diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe zum bundesweiten "Tag des Cholesterins" am 20. Juni 2014 hin.

Gemäß Statistischem Bundesamt erlagen 2012 mehr als 40 Prozent der Verstorbenen in Deutschland einem Herz-Kreislauf-Leiden, welches damit nach wie vor die häufigste Todesursache in Deutschland ist. Erkrankungen des Herzens und an den großen Blutgefäßen lassen sich häufig auf Diabetes mellitus zurückführen. "Es gibt klare Hinweise, dass die Reduktion zu hoher Blutzucker- und Blutdruckwerte das Schlaganfallrisiko verringert", so Dr. Astrid Tombek, Diabetes- und Ernährungsberaterin an der Diabetes Klinik Bad Mergentheim. Darüber hinaus scheint bei Menschen mit Diabetes aber auch die Therapie mit Blutfettsenkern wichtig zu sein. Experten schätzen, dass eine frühe konsequente Behandlung, die alle drei Risikofaktoren berücksichtigt, Herz-Kreislauf-Leiden stark senken könnte. Studien zeigen diesen Effekt bereits, beispielsweise bei Durchblutungsstörungen im Hirn, sogenannte transitorischen ischämischen Attacken (TIA).

"Ich rate Menschen mit Diabetes mellitus etwa ein- bis zweimal im Jahr zu einer Untersuchung der Blutfettwerte", sagt die diabetesDE-Expertin Tombek. Dabei kontrolliert der Arzt die sogenannten LDL- und HDL-Cholesterine sowie Triglyzeride. Denn hohe Triglyzeridwerte in Kombination mit hohen Werten des "schlechten" LDL-Cholesterins erhöhen das Risiko für eine Gefäßverkalkung ganz besonders, warnt Tombek. Darüber hinaus sollten Betroffene bei diesen Kontrolluntersuchungen mit ihrem behandelnden Arzt besprechen, ob bei ihnen eine Untersuchung des Herzens ratsam oder gar notwendig ist.

"Gefäßkrankheiten lassen sich mit einer gesunden, fettreduzierten und zuckerreduzierten Ernährung vorbeugen", sagt Tombek und betont dabei: "Ausreichend Bewegung ist ebenfalls ein wichtiger Faktor, um präventiv etwas für sich zu tun". Cholesterin ist unter anderem in tierischen Lebensmitteln wie fettem Fleisch und Wurst enthalten. Dies gilt auch für gesättigte Fettsäuren. Sie sind neben Cholesterin für zu hohe Blutfettwerte verantwortlich. Ungesättigte Fettsäuren sind daher die bessere Wahl für die tägliche Küche. Sie senken die schädlichen LDL-Cholesterin- und Triglyzeridwerte und erhöhen dafür das HDL-Cholesterin. "Oliven- oder Rapsöl etwa enthalten einfach ungesättigte Fettsäuren. Mehrfach ungesättigte sind zum Beispiel in Nüssen oder Kaltwasserfischen vorhanden", erklärt Tombek.

Menschen mit Typ-2-Diabetes sollten folgende Blutfettwerte anstreben:

Gesamtcholesterin: unter 200 mg/dl,
LDL-Cholesterin: unter 100 mg/dl,
HDL-Cholesterin: Frauen über 45 mg/dl, Männer über 35 mg/dl,
Triglyzeride: unter 150 mg/dl

Die Lipid-Liga weist mit dem "Tag des Cholesterins" bundesweit auf die Gefahren erhöhter Cholesterinwerte hin und rückt damit in den Fokus, wie wichtig Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist. Vor allem Menschen mit Diabetes sollten regelmäßig ihre Werte beim Arzt kontrollieren lassen, um mögliche Folgeschäden zu vermeiden. Innerhalb der politischen Kampagne "Diabetes STOPPEN - jetzt!" fordert die gemeinnützige Organisation diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe, dass Menschen mit Diabetes zu möglichen Folge- und Begleiterkrankungen umfassender betreut und geschult werden.

Mehr Informationen zu Cholesterin.

zuletzt bearbeitet: 19.06.2014 nach oben

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