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Diabetes bei Jugendlichen

Teenager riskieren oft schlechte Blutzuckerwerte

Kinder mit Diabetes Typ 1 haben es besonders schwer, sich im Teenageralter von ihren Eltern zu lösen. Sie wollen unabhängig sein, den Diabetes alleine managen und riskieren dabei häufig Therapiefehler. Mit Beginn der Pubertät verschlechtern sich daher die Blutzuckerwerte.

Wie die jungen Erwachsenen und ihre Eltern die neue Situation in den Griff bekommen können, erklärt Dr. med. Kirsten Mönkemöller, Diabetologin am Kinderkrankenhaus Köln-Riehl, im nächsten Experten-Chat am 23. Januar 2014. Fragen können ab sofort unter www.diabetesde.org/experten-chat gestellt werden.

Etwa ab einem Alter von zehn Jahren steigt bei Kindern mit Diabetes Typ 1 der durchschnittliche Blutzuckerspiegel, der sogenannte HbA1c-Wert. Bis zum 16ten Geburtstag verschlechtert sich dieser Wert bis zu einem Maximum von etwa 8,4 Prozent, optimal wären 6,5 bis 7 Prozent (48 bis 53 mmol/mol). Viele Faktoren, die dazu beitragen, können die Jugendlichen und ihre Eltern nicht beeinflussen: Sexualhormone etwa senken die Insulinempfindlichkeit. Zudem verursacht ihre zunächst unregelmäßige Freisetzung Blutzuckerschwankungen. Eine verstärkte Ausschüttung von Wachstumshormonen führt zudem zu hohen morgendlichen Blutzuckerwerten, auch bekannt als Dawn-Phänomen.

"Ursache für die meist schlechteren Blutzuckerwerte bei Jugendlichen sind aber auch Therapiefehler", erklärt Mönkemöller. Die jungen Erwachsenen wollen ihren Alltag flexibel gestalten, ohne jedes Mal die Insulindosis beim Sport oder Essen anzupassen. "Unter anderen Gleichaltrigen wollen sie nicht aus der Reihe fallen und verzichten gerne auf die nötige Insulinspritze", so die Chat-Expertin. Hinzu kommt: Viele Jugendliche plagen sich in der Pubertät mit Selbstzweifeln und Konflikten in Schule und Elternhaus. Diskussionen um zu hohe Blutzuckerwerte fördern in dieser Situation zusätzlich die Ausschüttung von Stresshormonen, was wiederum den Blutzuckerspiegel weiter in die Höhe treibt.

"Der Austausch mit gleichaltrigen Jugendlichen mit Diabetes Typ 1, die vor den selben Problemen stehen, ist äußerst wichtig", rät Mönkemöller. Gelegenheit dazu gibt beispielsweise der Diabetes-Teen-Treff. Dieser findet vom 3. bis 9. August 2014 in Pfauenhof in Kolberg (Brandenburg) statt. Teilnehmen können alle Jugendlichen mit Diabetes Typ 1 im Alter von 14 bis 17 Jahren. Interessenten können sich hier online anmelden.

Weitere Tipps für Jugendliche, Eltern und Betreuer, Stress in der Pubertät zu vermeiden und die Diabetes-Therapie nicht zu vernachlässigen, gibt die diabetesDE-Chat-Expertin am 23  Januar 2014 zwischen 17.00 und 19.00 Uhr.

zuletzt bearbeitet: 21.01.2014 nach oben

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