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Genehmigt? Leben mit der Insulinpumpe

Pressemitteilung: Neue Apotheken Illustrierte

Aufwendige Genehmigungsverfahren erschweren Pumpentherapie in Deutschland

"Patienten tragen ihre Insulinpumpe nicht, weil sie diese chic finden, sondern weil sie Vorteile hat." Das sagte Dr. med. Jens Kröger, Facharzt für Innere Medizin und Diabetologe am Diabeteszentrum Hamburg Bergedorf in der aktuellen Ausgabe der "Neue Apotheken Illustrierte" vom 15. Juli 2008.

Durch die Pumpentherapie könne der natürliche Insulinbedarf des Körpers am besten nachgeahmt werden. Diabetiker tragen die kleine programmierbare Pumpe außen am Körper. Über einen Katheter gibt sie das Insulin ab. So entfällt das mehrmals täglich notwendige Spritzen mit einem Insulinpen.

Trotzdem verwenden nur acht Prozent der Typ-1-Diabetiker in Deutschland eine Insulinpumpe, im Gegensatz zu zwanzig Prozent in den benachbarten Niederlanden. Einer der Gründe könnte im aufwendigen Genehmigungsverfahren liegen, das nicht nur bei der Erstverordnung, sondern auch bei jeder weiteren Folgeverordnung notwendig wird. Und sich in manchen Fällen über mehrere Monate hinziehen kann.

Eine Erfahrung, die auch Krögers Patientin Susanne Schruhl machen musste, obwohl sich ihre Blutzuckereinstellung gegenüber der Behandlung mit einem Insulinpen deutlich verbessert hatte. "Seit 39 Jahren lebe ich mit Diabetes und habe nicht eine einzige Folgeerkrankung", erklärte die 41-Jährige, die seit zwölf Jahren eine Insulinpumpe benutzt. "Dafür wurde ich nun bestraft."

Ein dreiviertel Jahr lang musste sie für die Genehmigung ihrer Folgepumpe kämpfen. Ohne Genehmigungsverfahren geht es bei den niederländischen Nachbarn. Diabetiker, die ihren Blutzucker mit einer Insulinpumpe einstellen möchten, bekommen die Kosten durch die Krankenkassen erstattet.

zuletzt bearbeitet: 14.07.2008 nach oben

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