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Irak-Krieg trifft auch chronisch Kranke

Pressemitteilung: Diabetes-Portal DiabSite

Neben anderen benötigen viele Diabetiker im Irak jetzt Hilfe

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat am 8. April noch mal darauf hingewiesen, dass der Irak-Krieg die Gesundheit der Zivilbevölkerung schwer beeinträchtigt. Dabei war die gesundheitliche Lage bereits vor dem Krieg sehr schlecht. So stirbt zum Beispiel eins von acht Kindern im Irak vor dem fünften Lebensjahr.

Bereits im März 2003 veröffentlichte die WHO folgende Daten:

Wenn 10.000 Iraker für einen Monat keinen Zugang zu einer Einrichtung des Gesundheitswesens erhalten, so bedeutet das:

  • 30 Kinder mit Durchfallerkrankungen werden nicht behandelt,
  • 55 Kinder mit Atemwegserkrankungen werden nicht behandelt,
  • 5 Kinder mit Lungenentzündung werden keine lebenserhaltenden Antibiotika erhalten,
  • 30 insulinpflichtige Diabetiker werden keine Behandlung erfahren,
  • 150 schwangere Frauen werden keine vorgeburtliche Gesundheitsversorgung erhalten,
  • 20 schwangere Frauen werden ohne professionelle Hilfe ihre Kinder gebären müssen.

Neben den Kindern gehören auch chronisch Kranke wie zum Beispiel Diabetiker, alte Menschen und Behinderte zu den Hauptleidtragenden des Krieges. Diese werden in der Medienberichterstattung jedoch häufig nicht erwähnt.

Deshalb hat das unabhängige Diabetes-Portal Diabsite recherchiert, ob beziehungsweise wie Diabetiker und andere chronisch Kranke derzeit im Irak versorgt werden. Von uns angesprochen hat der Kinderarzt und Gesundheitswissenschaftler, Prof. Dr. med. Joachim Gardemann, der selbst an mehreren Einsätzen der internationalen humanitären Nothilfe teilgenommen hat, Erschreckendes herausgefunden. Lesen Sie seinen ausführlichen Beitrag: Auswirkungen des Krieges auf die Versorgung chronisch Kranker im Irak auf der DiabSite.

In Kürze: Etwa eine Million Diabetiker, so schätzt man, benötigen dringend Medikamente, Teststreifen, Spritzen und Insulin. Der Krieg verschärft jedoch die Verknappung der Mittel des Gesundheitswesens noch weiter und entzieht immer den Schwächsten in der Gesellschaft Schutz und Fürsorge.

Aufgrund langjähriger Erfahrung raten alle humanitären Organisationen von Sachspenden ab. Geldspenden für die großen und auslandserfahrenen Hilfsorganisationen werden jedoch dringend gebraucht, um das öffentliche Gesundheitswesen im Irak wieder aufzubauen.

Denn nicht zuletzt die Diabetiker im Irak warten verzweifelt auf Hilfe aus dem Ausland!

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Bildunterschriften: Logos der Hilfsorganisationen
Bildquelle: Die jeweilige Hilfsorganisation

Autor: cg; zuletzt bearbeitet: 10.04.2003 nach oben

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