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Vom Schöller-Junkmann-Preis zum Lehrstuhl für Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie
Frau Prof. Wiebke Fenske übernahm am 1. August 2023 die Leitung der Medizinische Klinik I am Bergmannsheil der Ruhr-Universität Bochum
Aktuelle Studien vorgestellt und kommentiert von Prof. Helmut Schatz
Im Jahre 2018 erhielt Frau Wiebke Kristin Fenske, damals PD in Leipzig, den Schöller-Junkmann-Preis der DGE.[1] Wie sorgfältig und wie richtig die DGE-Jury, welcher auch der Referent (H.S.) angehörte entschieden hat kann man daran sehen, dass die eingereichte Arbeit auch im New England Journal of Medicine abgedruckt wurde. Jetzt übernahm Frau Professor Fenske den Lehrstuhl für Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Endokrinologie und Diabetologie am Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikum Bergmannsheil der Ruhr-Universität Bochum (RUB).
Im Jahre 1989 entschieden sich die Ruhr-Universität und die Bergbau-Berufsgenossenschaft als Träger des Bergmannsheil-Klinikums, die vorher durch den ausgewiesenen Pneumologen Prof. Wolfgang Ulmer besetzte Medizinische Klinik mit einem Internisten eines anderen Schwerpunktes zu besetzen, da die Bergleute mit der typischen Erkrankung einer Silikotuberkulose immer weniger wurden. So konnte der Referent (H.S.) nach seiner Berufung seine Subspezialität etablieren und nach seiner Emeritierung 2003 wurde die Klinik von Prof. Harald Klein mit dem gleichen Schwerpunkt weitergeführt. Vor dessen Ausscheiden 2022 setzte sich der Vorstand der DGE beim Rektor der RUB dafür ein, die Endokrinologie und Diabetologie mit einem Lehrstuhl in Bochum zu erhalten. Erfreulicherweise erfolgte dies und seit dem 1. August 2023 ist Frau Professor Wiebke Kristin Fenske Klinikchefin.
Frau Fenske studierte 1999-2006 Medizin in Würzburg, wo sie anschließend bis 2010 an der Medizinischen Klinik I wissenschaftliche Mitarbeiterin war. 2010-2012 forschte sie gefördert durch ein Auslandsstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft am Department of Investigative Medicine am Imperial College of London. 2013 wurde sie Fachärztin für Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie: Dann ging sie nach Leipzig an die Medizinische Klinik III, wo sie zunächst am BMBF geförderten Integrierten Forschungs- und Behandlungszentrum (IFB) für Adipositas Erkrankungen eine Nachwuchsgruppenleitung übernahm und später im Rahmen des Sonderforschungsbereiches 1052 über Mechanismen der Adipositas wissenschaftlich arbeitete. Nach ihrer Habilitation 2016 wechselte sie als W2-Professorin und Leiterin der Endokrinologisch-diabetologischen Abteilung an die Bonner Universität, von wo aus sie in diesem Jahr noch Bochum berufen wurde.
In Bochum will sie sich über die Leitung der Klinik für Allgemeine Innere Medizin einschließlich der Internistischen Intensivstation hinaus insbesondere der Adipositas mit ihren Folge- und Begleiterkrankungen widmen. Eine enge klinisch-wissenschaftliche Zusammenarbeit soll in einer "Cardio-Metabolic Alliance" erfolgen, ebenso mit dem Research Department of Neuroscience im Bereich der metabolischen Gesundheit und Neurodegeneration sowie dem neuen Forschungsbereich zu "Host Microbiome Interaction". Auch ein standortübergreifendes Translationsprogramm zu metabolische Störungen und Infertilität ist geplant.
Diese Themen sollen auch Schwerpunkte beim Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie in Bochum 2027 sein, um dessen Tagungspräsidentschaft sich Frau Prof. Fenske bewirbt. Dem Referenten würde es sehr freuen, wenn durch diese Tagung unter Frau Fenske Bochum als Endokrinologisch-diabetologisches Zentrum in Deutschland und darüber hinaus im Ausland gewürdigt wird.
Helmut Schatz
Literatur
- Helmut Schatz: Copeptin-Bestimmung zur Differenzialdiagnose zwischen Diabetes insipidus und primärer Polydipsie. DGE-Blogbeitrag vom 16. August 2018