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Zeigt her eure Füße

Pressemitteilung: Wörwag Pharma GmbH & Co.KG

Wenn Sandalen diabetische Nervenschäden entlarven

Diabetes und Füße Wer wünscht sich im Sommer nicht makellose Füße, die sich in Sandalen sehen lassen können? Doch oftmals bringt die Barfuß-Saison viele Fußprobleme zutage, die nicht nur aus kosmetischer Sicht kritisch zu betrachten sind. Trockene Haut, Risse, Schwielen, Rötungen oder Fehlstellungen wie Hammerzehen können ein Hinweis auf eine häufige Folgeerkrankung des Diabetes sein: eine diabetische Neuropathie. Insbesondere Menschen mit Diabetes sollten daher Auffälligkeiten an den Füßen ernst nehmen, appellieren Diabetologen. Denn diese Nervenschädigung gilt als entscheidender Wegbereiter des diabetischen Fußsyndroms.

Im ersten Moment verspricht die Sandale Erleichterung: Endlich muss der Fuß nicht mehr in den engen Schuh gezwängt werden. Doch dann kommen die Zweifel: Kann man die krummen Zehen so offen zeigen? Und die Risse an der Ferse? Wenn die Füße solche Fragen aufwerfen, sollte man sie nicht wieder in geschlossenen Schuhen verstecken, sondern einen Arzt zu Rate ziehen.

Denn hinter Problemen an den Füßen können sich ernsthafte Erkrankungen verbergen.So ist etwa jeder dritte Diabetiker von einer Nervenschädigung, einer sogenannten diabetischen Neuropathie, betroffen, die sich in der Regel zuerst an den Füßen bemerkbar macht: "Eine besonders trockene Haut, die zu Rissen neigt, zählt zu den typischen Symptomen", erklärt der Diabetologe Prof. Hilmar Stracke aus Gießen. Die Ursache: Die feinen Nervenfasern, die die Schweißdrüsen aktivieren, sind häufig von einer Schädigung durch den Diabetes betroffen. Dadurch versiegt zunehmend die Schweißproduktion, die eine wichtige Schutzfunktion für die Haut hat.

Empfindlich sind auch die kleinen Nerven, die Berührungen, Druck, Temperaturen und Schmerzen wahrnehmen. Sind sie geschädigt, nimmt die Sensibilität der Füße ab. Gleichzeitig senden die geschädigten Nervenfasern bei etwa zwei Drittel der Betroffenen Fehlsignale, die sich durch unangenehme Beschwerden wie Kribbeln, Brennen oder Schmerzen in den Füßen bemerkbar machen. Nicht zuletzt bilden sich durch die gestörte Funktion der Nerven auch die Muskeln in den Füßen zurück, wodurch Fehlstellungen wie Hammerzehen entstehen. "Alle Faktoren zusammen begünstigen ein diabetisches Fußsyndrom?, warnt Stracke: Durch deformierte Füße in nicht optimal passenden Schuhen entstehen Druckstellen, die der unsensible Fuß nicht wahrnimmt. Diese entwickeln sich durch die Trockenheit der Haut schnell zu Wunden.

Nervenschäden stoppen

"Wichtigste Maßnahme, um die Nervenschädigung aufzuhalten, ist eine möglichst gute Blutzuckereinstellung", weiß Stracke. Eine leichte Sommerküche nach mediterranem Vorbild mit viel frischem Gemüse, Salat, Fisch und Olivenöl könne dazu einen großen Beitrag leisten. Auch Bewegung helfe, den Blutzucker zu senken. Stracke rät zu fußschonenden Sportarten wie Schwimmen und Radfahren, aber auch ein täglicher Spaziergang sei schon ein Schritt in die richtige Richtung. Zu beachten sei außerdem, dass ein Diabetes oftmals mit einem Vitamin B1-Mangel einhergeht, der Neuropathien fördert: Der Bedarf an dem "Nerven-Vitamin" steigt, weil es in Folge des Diabetes häufig vermehrt über die Nieren ausgeschieden wird[1], erläutert der Diabetologe.

Ein nervenschädigender Mangel muss ausgeglichen werden. Dazu eignet sich eine Vorstufe des Vitamin B1, das Benfotiamin (z. B. als milgamma protekt®, rezeptfrei in Apotheken). Das Provitamin kann vom Körper 5-mal besser aufgenommen werden als das einfache Vitamin B1[2]. Dadurch kann es einen Mangel und seine Folgen effektiv beheben und so auch Beschwerden wie Kribbeln, Brennen, Schmerzen und Taubheit in den Füßen lindern.

Sommer-Tipps für die Füße von Diabetikern

Neben den Nerven gilt es die Füße zu schützen. Im Sommer bestehen besondere Gefahren für Menschen mit diabetischer Neuropathie. So beugt man vor:

Tipp: Auf der Webseite www.milgamma.de/. gibt es ein Video mit geeigneten Übungen für die Fußgymnastik.

Quellen

  1. Thornalley PJ, Babaei-Jadidi R, Al Ali H et al. High prevalence of low plasma thiamine concentration in diabetes linked to a marker of vascular disease. Diabetologia 2007; 50: 2164-2170

  2. Schreeb K.H. et al. Comparative bioavailability of two vitamin B1 preparations: benfotiamine and thiamine mononitrate. Eur J Clin Phamacol 1997; 52: 319-320

Bildunterschrift: Füße
Bildquelle: Spingler + Schäfer GbR

zuletzt bearbeitet: 29.06.2018 nach oben

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