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Nicht- alkoholische Fettleber bei Diabetes Typ 2 häufig

Mit Lipocalin 13 gegen Insulinresistenz und Fettleber?

Die Leber ist das zentrale Stoffwechselorgan unseres Körpers. Ihre Funktionsfähigkeit steht in direktem Zusammenhang mit zahlreichen metabolischen Erkrankungen. So weisen schätzungsweise 50-75 Prozent der Typ-2-Diabetiker - häufig infolge der bestehenden Insulinresistenz - eine nicht-alkoholische Fettleber (NAFLD) auf. Wissenschaftler verschiedener Forschungseinrichtungen berichten über einen Genschalter in der Leber, der bei der Entstehung des Typ-2-Diabetes eine Schlüsselrolle einnimmt. Offenbar beeinflusst der in der Leber gebildete Transkriptionsfaktor "Transforming growth factor beta 1-stimulated clone 22 D4" (TSC22D4) eine Reihe von Stoffwechselprozessen im Körper - so auch den Zuckerstoffwechsel.

In der aktuellen Studie untersuchten die Wissenschaftler den Einfluss des Genschalters bei Diabetes und stellten fest, dass dieser die Produktion des Proteins Lipocalin 13 vermindert. Der Botenstoff unterdrückt die hepatische Zuckerneubildung und Fettsäuresynthese, steigert den Fettsäureabbau und verbessert die Insulinempfindlichkeit in Fettzellen. Die Wissenschaftler konnten im Tierversuch eine Verbesserung der Insulinwirkung sowie des Zuckerhaushaltes in diabetischen Mäusen nachweisen, bei denen zuvor TSC22D4 ausgeschaltet wurde. Darüber hinaus untersuchten sie insgesamt 66 Lebergewebsproben von Diabetespatienten sowie Nicht-Diabetikern. Dabei wiesen die Gewebsproben der Diabetiker eine höhere Aktivität des Genschalters und entsprechend geringe Mengen an Lipocalin 13 nach.

Die Wissenschaftler werden zukünftig prüfen, ob sich aus den gewonnenen Erkenntnissen neue Therapieansätze zur Behandlung von Diabetes Typ 2 ableiten lassen. In Anbetracht der steigenden Anzahl von Betroffenen erscheint es jedoch sinnvoller, der Erkrankung vorzubeugen, statt in die komplexen Mechanismen einzelner Gene einzugreifen. So legt der diesjährige Weltdiabetestag den Schwerpunkt insbesondere auf die frühzeitige Erkennung der Krankheit sowie die Untersuchung der Folgeschäden. Die häufig ursächlich mit Diabetes in Zusammenhang stehenden Erkrankungen wie Adipositas, Übergewicht und Insulinresistenz können durch eine gezielte Ernährungsumstellung gut behandelt werden.

Detaillierte Informationen zu den medizinischen Hintergründen sowie diätetischen und medikamentösen Aspekten des Diabetes mellitus Typ 2 finden Sie in unserem zweiteiligen Kompendium sowie dem Miniposter Ernährungstherapie in unserem Medienshop.

zuletzt bearbeitet: 15.11.2016 nach oben

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