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Höchstleistung trotz Diabetes
Abstract zum Vortrag von Stefanie Blockus, Redakteurin Blood Sugar Lounge, Hannover; Redakteurin bei Stæffs (er-)Leben mit Diabetes, im Rahmen der Vorab-Pressekonferenz zur 10. Herbsttagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) am 3. November 2016 in Berlin.Akzeptanz und Brillanz in Beruf und Freizeit
Stefanie Blockus aus Hannover ist 34 Jahre alt, verheiratet, keine Kinder, und seit 1997 Typ-1-Diabetikerin. Hauptberuflich als Content-Marketing-Managerin tätig, nebenberuflich Redakteurin und Spinning-Trainerin. In ihrer Freizeit bloggt sie leidenschaftlich unter: Stæffs (er-)Leben mit Diabetes. Sie läuft Marathon, bestreitet sogar Ultraläufe, fährt Mountainbike und geht auch mal über ihre Grenzen hinaus. Etwa bei einem 24-Stunden-Lauf, bei dem sie nach 143 gelaufenen Kilometern sogar auf dem Siegertreppchen stehen durfte, oder beim Paragliding, bei dem sie sich ihrer Höhenangst gestellt hat.
Sie nimmt als Diabetikerin mindestens genau so aktiv am Leben teil wie ein Nicht-Diabetiker. Der Diabetes erfordert neben ihrem sehr aktiven und nicht stressfreien Berufs- und Privatleben trotz kontinuierlicher Glukosemessung (CGM) und Insulinpumpe sehr viel Aufmerksamkeit, ist ebenso ein Ausdauersport, "der allerdings nicht so viel Spaß macht wie andere", erklärt Frau Blockus und zeigt, wo sie sich gefordert sieht.
Nahezu alles beeinflusst meinen Blutzucker und jeder Tag verläuft anders.
Es gibt keine Bedienungsanleitung für Diabetes.
Ich bin Selbstmanager meiner Blutzuckerwerte.
Dieser "24-Stunden-Job" hat Prio 1, ebenso eine gesunde Ernährung und Sport.
Über die Jahre und mit der Erfahrung habe ich einen "Simplify your life with Diabetes"-Plan aufgestellt, um Zeit sparen zu können (Taschen-Logistik, mehrere Basalratenprofile …).
Neue Therapiemöglichkeiten, insbesondere das CGMS/FGM (Continuous Glucose Monitoring System/Flash Glucose Monitoring), aber auch die Insulinpumpe erlauben mir diesen aktiven Lebensstil.
Ohne CGMS/FGM einen Marathon zu laufen oder starkem beruflichem Stress ausgesetzt zu sein, endet meistens in Blutzuckerkatastrophen.
Unterstützung und Vereinbarungen (etwa: Alles, was ich während einer Hypo gesagt habe, das habe ich nicht gesagt!) seitens Partner/Familie/Freunde/im Beruf sind enorm wichtig.
Diabetes belastet definitiv auch die Psyche.
Man hat keinen Urlaub vom Diabetes und gibt sich die Schuld für das Blutzuckerchaos.
Ich kenne viele Diabetiker, die Hochleistung bringen, sehr ehrgeizig sind. Mir tut es gut, es lenkt auch von der Angst vor Folgeschäden ab. Ich habe oft das Gefühl, dass ich mehr leisten muss als andere.
(Es gilt das gesprochene Wort!)
Bildunterschriften: Stefanie Blockus (Bild 1) und Faktoren, die den Blutzucker beeinflussen (Bild 2)
Bildquellen: Deutsche Diabetes Gesellschaft/Stefanie Blockus