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Diabetes und Depression: Das gefährliche Duo
DIABETES MESSE im März 2014 in Münster
Fachkongress und Patiententag
Für das Bundesforschungsministerium sind sie ein "gefährliches Duo": Zwischen Diabetes und Depression besteht eine unselige Verbindung. "Je nach Studie leiden zehn bis 25 Prozent der Diabetiker unter einer Depression", erklärt Prof. Peter Zwanzger von der Uniklinik Münster (UKM). Die DIABETES MESSE in Münster, Messe und Congress Centrum Halle Münsterland, geht diesem Zusammenhang auf den Grund, und zwar sowohl auf dem Fachkongress am 14. und 15. März als auch beim Patiententag am Sonntag, 16. März.
Am Donnerstag, 14. November, wird der Welt-Diabetestag begangen. Die Vereinten Nationen wollen damit zur Prävention und Aufklärung über die Volkskrankheit Nummer eins beitragen. Dieses Anliegen verfolgt auch die DIABETES MESSE im kommenden März in Münster. Ein Schwerpunktthema wird die Depression bei Diabetes sein. Immerhin leiden Diabetiker laut Bundesforschungsministerium doppelt so häufig an einer psychischen Störung wie Menschen mit einem gesunden Stoffwechsel. Dies hat schwerwiegende Folgen: Die Betroffenen ernähren sich häufig ungesund, fühlen sich antriebsschwach und vernachlässigen die Einnahme von Medikamenten. Dadurch steigt das Risiko von Folgeerkrankungen an Herz und Kreislauf sowie die Gefahr von Gefäß-, Augen- und Nierenschäden.
"Bei einer Depression produziert der Körper zu viele Stresshormone und baut zu wenig ab", erläutert Prof. Zwanzger, Leitender Oberarzt an der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie am UKM. Das Stresshormon Cortisol ist Gift für die Insulinregulation - und kann einen Diabetes Typ II fördern. "Hausärzte wissen in der Regel wenig über psychische Zusatzerkrankungen, während Psychologen nicht genug über Diabetes informiert sind", stellt er fest. Der Austausch zwischen den Disziplinen sei daher umso wichtiger und ein Ziel des Symposiums "Diabetes und Depression" auf dem Fachkongresses der DIABETES MESSE.
Dem schließt sich eine Vortragsreihe auf dem Patiententag an. Interessierte erfahren, wie sich ein Burnout, der als ein Stresszustand zu einer Depression führen kann, von einer eigentlichen Depression abgrenzen lässt und welche Möglichkeiten die Psychotherapie bietet. Hier will Prof. Zwanzger mit Klischees aufräumen. So werde eine Depression nicht gleich mit Medikamenten behandelt. "Beobachten und abwarten" laute, bei leichteren Fällen, die Devise, auf die eine psychotherapeutische Beratung oder eine umfangreichere Psychotherapie folge. "Ist dennoch eine Behandlung mit Medikamenten notwendig, stehen rund 25 unterschiedliche, gut verträgliche Antidepressiva zur Verfügung", betont er. Mehr zur DIABETES MESSE und Anmeldungen zum Fachkongress unter www.diabetes-messe.com.
Bildunterschrift: Auf den Austausch zwischen Hausärzten und Psychotherapeuten setzt Prof. Peter Zwanzger, um die Behandlung depressiver Diabetiker zu verbessern.
Bildquelle: Messe und Congress Centrum Halle Münsterland