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Diabetes belastet das Herz
Jacobs-Forscher geben Tipps für eine Gegenstrategie
Unter der Leitung von Sonia Lippke, Professorin für Gesundheitspsychologie an der Jacobs University, und in Kooperation mit Bayer, bietet die Jacobs University im Rahmen der Bremer Herztage eine Beratung an: Interessierte sind dazu eingeladen, einen Fragebogen auszufüllen und ihren Blutzuckerwert messen zu lassen, der ein Indikator für ein Diabetes-Risiko sein kann. Die Wissenschaftler geben Tipps, für eine Gesundheitsverhaltensänderung, sollte sie nötig sein. Die Tipps sind wissenschaftlich abgesichert, z. B. durch eine aktuelle Studie. Lippke hat in Zusammenarbeit mit Kollegen untersucht, wie Diabetiker es schaffen können, körperlich aktiver zu werden und etwas für ihre Gesundheit zu tun.
Da der Blutzuckerwert einen Hinweis geben kann, ob ein Risiko für Diabetes vorliegt, und weil Diabetes eine Belastung fürs Herz darstellt, kann diese Information sehr wichtig für die Gesundheit jedes Einzelnen sein. Wer weiß, dass er/sie eventuell gefährdet ist, sollte sich über seinen/ihren Lebensstil Gedanken machen: Esse ich gesund, bewege ich mich ausreichend und sollte ich vielleicht aufhören zu rauchen? Die Jacobs Gesundheitspsychologen geben Hinweise, wie so eine Gesundheitsverhaltensumstellung klappen kann.
Wann: Samstag, 01. Juni 2013, 11:00 Uhr bis 14:30
Wo: Kunsthalle Bremen, Am Wall 207, 28195 Bremen
Wenn der Blutzuckerspiegel zu hoch ist, ist das gefährlich für die Herzgefäße. Aber auch für andere Gefäße ist das nicht gut. Der ganze Körper leidet und es kann - wenn der Blutzucker zu lange zu hoch ist - zu gesundheitlichen Einschränkungen wie Diabetes und Folgeerkrankungen inklusive Herzinfarkt kommen.
In einer Studie, die jetzt in dem Wissenschaftsjournal Health Psychology der American Psychological Association erscheint, hat Sonia Lippke mit Kollegen untersucht, wie Typ-2-Diabetes-Patienten dabei unterstützt werden können, regelmäßig Sport zu treiben. Für die Studie haben 1.621 an Diabetes Typ 2 erkrankte Kanadier an einer Befragung teilgenommen. Von diesen erklärten sich 1.193 bereit, nach 6 Monaten noch mal Auskunft zu geben, ob sie sportlich aktiv waren.
Die Studie belegt, dass die Selbstwirksamkeitserwartung in Bezug auf das Verhalten, eine sehr große Rolle bei der Verhaltensänderung spielt und daher bei allen Patienten unterstützt werden sollte. Die Selbstwirksamkeitserwartung bezeichnet die subjektive Überzeugung, aufgrund eigener Kompetenz aktiv sein zu können und lässt sich in der folgenden Aussage erkennen: "Selbst wenn ich zu einer Geburtstagsfeier eingeladen bin und alle anderen Torte essen, bin ich sicher, dass ich Nein sagen kann."
Ein weiteres Ergebnis der Studie ist, dass es einen Unterschied macht, ob Menschen ihr Verhalten ändern wollen oder nicht beziehungsweise ob sie schon gestartet sind: Patienten, die sich schon das Ziel gesetzt haben, ihr Verhalten zu verändern, können vor allem dann gut an diesem Ziel festhalten, wenn sie wissen, wieso die Verhaltensänderung sinnvoll ist. Wer davon überzeugt ist, dass ein gesunder Lebensstil auch wirklich etwas für die Gesundheit und das Wohlbefinden bringt, der wird auch stärker versuchen, die Ziele weiterzuverfolgen. Patienten, die schon begonnen haben zum Beispiel regelmäßig walken zu gehen, hilft hingegen ein detaillierter Plan: Genau zu wissen, wann, wo und wie man körperlich aktiv sein will erleichtert, es dann auch wirklich zu sein.
Weitere Informationen und das komplette Programm der Bremer Herztage (PDF) im Internet.
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