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Diabetes-Schulung räumt mit Diabetes-Mythen auf

diabetesDE Experten-Chat

Mehr als sieben Millionen Bundesbürger leiden an Diabetes mellitus, doch nur bis zu 15 Prozent nehmen nach der Diagnose an einer Diabetes-Schulung teil. Dabei lernen Betroffene erst hier, wie sie ihren Blutzucker im Alltag in den Griff bekommen und wie sie sich vor Folgeerkrankungen effektiv schützen.

Was sie bei einer Diabetes-Schulung darüber hinaus noch lernen und warum sie für jeden Neudiagnostizierten wichtig ist, erklärt Dr. rer. medic. Nicola Haller im nächsten diabetesDE- Experten-Chat am 15. März 2012. Sie ist stellvertretende Vorstandsvorsitzende von diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe und arbeitet als Diabetesberaterin in der Diabetologischen Schwerpunktpraxis Mering/Augsburg. Fragen können ab sofort gestellt werden.

Die Diagnose "Diabetes" überfordert die meisten und verunsichert. Sie fragen sich, warum es gerade sie getroffen hat und wie sich ihr Alltag mit der Erkrankung verändert. "Viele neudiagnostizierte Diabetiker haben darüber hinaus - wie im Übrigen ein Großteil der Bevölkerung - Vorurteile gegenüber der sogenannten Zuckerkrankheit", stellt Nicola Haller fest. "Sie fürchten, dass sie ab sofort keine Süßigkeiten und nur noch spezielle Lebensmittel essen dürfen." Auch seien junge Patienten, bei denen Diabetes Typ 2 diagnostiziert wird, häufig überrascht. "Denn der Mythos, dass nur ältere Menschen betroffen sind, ist weit verbreitet."

Eine Diabetes-Schulung beseitigt diese Irrtümer und klärt Betroffene und Angehörige über Ursachen, Behandlung und den alltäglichen Umgang mit Diabetes auf. Hier lernen Patienten, wie sie ihren Blutzucker messen, welches die richtige Spritztechnik ist, auf was sie bei der Ernährung achten sollten und was im Notfall bei einer Über- oder Unterzuckerung zu tun ist. "Dabei versuchen wir kopflastiges Lernen zu vermeiden und die Betroffenen nicht mit Frontalunterricht zu langweilen. Im Vordergrund steht individuelles, kreatives, praxis- und lebensnahes Lernen durch Erfahren und Erleben mit anderen Betroffenen", erklärt Haller. Die Schulung motiviert aber auch dazu, frühzeitig eigenverantwortlich mit der Stoffwechselerkrankung umzugehen. Denn ein langfristiges Ziel ist, Folgeerkrankungen, wie Herzkrankheiten, Schlaganfall und Nierenleiden zu verhindern und die Lebensqualität zu verbessern.

Welche Schulung für Betroffene die richtige ist, was sie dort lernen und wann sie damit anfangen sollten, erklärt Dr. Nicola Haller am 15. März im diabetesDE- Experten-Chat. Im Auftrag des Verbands der Diabetesberatungs- und Schulungsberufe in Deutschland e.V. (VDBD) arbeitet sie an den Leitlinien "Diabetes mellitus" mit. Im Jahr 2010 bekam sie einen Lehrauftrag an der Hochschule Rheine unter anderem für Ernährung in der Klinik und Diabetologische Versorgung. Ihr Schulungsbuch "Die erfolgreiche Diabetesschulung" ist mittlerweile in der 2. Auflage erschienen.

Weitere Informationen: Diabetes-Mythen

zuletzt bearbeitet: 12.03.2012 nach oben

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