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Viele Menschen mit Diabetes kennen ihren Blutzuckerlangzeitwert nicht

Pressemitteilung: Novo Nordisk Pharma GmbH

Aufklärung steigert Patientenzufriedenheit

Aktuelle Zahlen alarmieren: 33 Prozent der befragten Menschen mit Typ-2-Diabetes kennen den eigenen HbA1c nicht. Neben diesem Langzeitwert fielen bei der von Novo Nordisk zusammen mit der Deutschen Diabetes-Stiftung (DDS) initiierten Fragenbogenaktion "Risiko- und Lebensqualitäts-Check" noch Defizite bei der Aufklärung über Diabetes auf. Ein weiteres Ergebnis: Obwohl Lebensstiländerungen und Gewichtsabnahme als erste Maßnahme noch vor jeder medikamentösen Behandlung im Vordergrund stehen, sind die meisten Menschen mit Diabetes Typ 2 übergewichtig oder gar fettsüchtig und verfügen über einen zu großen Bauchumfang.

Alle Blutzuckerwerte im Blick

Besonders wichtig für Menschen mit Diabetes ist es, ihre Blutzuckerwerte im Blick zu haben um auf Ausreißer nach oben oder unten schnell reagieren zu können. Die Ergebnisse des Risiko- und Lebensqualitätschecks zeigen jedoch: Während jeweils rund ein Drittel der persönlich Befragten ein- bis dreimal täglich beziehungsweise ein- bis dreimal wöchentlich ihre Blutzuckerwerte misst, gibt ebenfalls ein Drittel an, einmal monatlich oder gar nicht zu messen.

Neben dem aktuellen Blutzuckerwert, der vor allem bei der Behandlung mit Insulin wichtig ist, um Unterzuckerungen zu vermeiden, gibt es den Langzeitwert HbA1c. Er zeigt dem Arzt, wie hoch der durchschnittliche Blutzucker in den letzten Wochen war - und wie erfolgreich die eingeschlagene Therapie ist. Aber auch mit diesem Wert sieht es nicht viel besser aus: Fast ein Viertel der Befragten kennt seinen HbA1c-Wert nicht. Mehr als die Hälfte der Befragten, die länger als 15 Jahre an Typ-2-Diabetes erkrankt sind, haben einen Langzeitwert (HbA1c) von über 6,5 Prozent (persönlich Befragte 71 Prozent, online 53 Prozent).

Aufklärung verbessern - Patientenzufriedenheit steigern

Um Therapieziele gemeinsam festzulegen und die Mitarbeit zu fördern ist es wichtig, Menschen mit Diabetes bestmöglich zu beraten. Soweit die Theorie. Die Praxis sieht anders aus. So gaben weniger als die Hälfte der Befragten (43 Prozent) an, ein strukturiertes Schulungsprogramm erhalten zu haben (online 54 Prozent). Die Übrigen wurden zu gesunder Ernährung und Bewegung beraten. Bei den online Befragten wusste fast ein Viertel nicht, ob bei ihnen bereits Folgeerkrankungen eingetreten sind. Diabetes ist eine komplexe Erkrankung mit vielen möglichen Komplikationen, die bei optimaler Therapie vermieden oder eingegrenzt werden können. 42 Prozent der persönlich Befragten leben bereits mit Folgeerkrankungen wie Augenhintergrundveränderungen, Nervenschädigungen, Gefäßverengungen etc.

Trotzdem sind 78 Prozent der persönlichen Befragten mit dem Wissensstand über ihre Erkrankung zufrieden oder sehr zufrieden (online 67 Prozent). Ähnlich verhält es sich mit der Therapiezufriedenheit: 81 Prozent geben an, zufrieden oder sehr zufrieden zu sein (online immerhin 60 Prozent). Deutlich wird: je zufriedener die Menschen mit ihrem Wissenstand sind, desto eher nehmen sie ihre Therapie an. Dementsprechend wichtig ist eine umfassende Aufklärung im Kampf gegen Diabetes und seine Folgen.

Therapieziele gemeinsam anpacken

Gerade die Fragestellungen zur Behandlungszufriedenheit gehören zu den Kernpunkten der von der Deutschen Diabetes-Stiftung (DDS) und Novo Nordisk gemeinsam entwickelten Fragebögen zum persönlichen Risiko und zur Lebensqualität. Unter dem Motto "Diabetes im Blick - wir packen es an!" soll der Check dabei helfen, Typ-2-Diabetes in den Griff zu bekommen. Studien zeigen, dass die Lebensqualität durch die Anforderungen der Therapie oftmals deutlich sinkt. Menschen mit Typ-2-Diabetes leiden auch eher an psychischen Störungen: Unter ihnen gibt es drei- bis viermal häufiger Depressionserkrankungen als in der Allgemeinbevölkerung. Ebenfalls häufiger finden sich Angst- und Essstörungen.[1,2]

Dazu Karim El-Haschimi, Medizinischer Direktor der Novo Nordisk Pharma GmbH: "Mit unserer Kampagne 'Diabetes im Blick: Wir packen es an!' wollen wir den Wissensstand der Patienten erhöhen und sie letztlich zur Mithilfe und Eigenverantwortung für den Behandlungserfolg motivieren. Nur dadurch kann langfristig der Versorgungszustand verbessert werden. Gemeinsam mit der Deutschen Diabetes Stiftung (DDS) führen wir deshalb die Fragebogenaktion "Diabetes im Blick: Der persönliche Risiko- und Lebensqualitätscheck für Menschen mit Typ-2-Diabetes" durch. Bundesweit wird die Aktion von Apotheken unterstützt. Dieser Fragebogen ergänzt den bereits existierenden FINDRISK/GesundheitsCheck der DDS, der das Risiko, in den nächsten zehn Jahren an Typ-2-Diabetes zu erkranken, bestimmt."

Übergewicht reduzieren

Ein weiteres Problem von Diabetes Typ 2 ist häufig das Übergewicht. Unter anderem führt hormonaktives Bauchfett zur Insulinresistenz und diese verminderte Empfindlichkeit für das blutzuckersenkende Hormon setzt den Diabetes Typ 2 meist erst in Gang.[3]

Daher werden in den Behandlungsleitlinien Lebensstiländerungen und Gewichtsabnahme als wichtigste Maßnahme propagiert. Das Maß dafür ist der Body Mass Index, der Größe und Gewicht miteinander in Beziehung setzt. Der Erfolg scheint allerdings begrenzt; Persönlich Befragte gaben im Schnitt einen Body Mass Index von 27,7 kg/m², online Befragte sogar durchschnittlich von 31,4 kg/m² an. Als normal gelten bei dem Body Mass Index Werte von 20 bis 25 kg/m² bei Männern, bzw. 19 bis 24 kg/m² bei Frauen.

Da der Body Mass Index nur begrenzt aussagekräftig ist, beispielsweise können muskulöse Menschen hier auch hohe Werte aufweisen, erfasst der Risiko- und Lebensqualitätscheck zusätzlich noch den Bauchumfang der Teilnehmer. Bei den befragten Frauen war der erhöhte Bauchumfang besonders eklatant: Über 85 Prozent geben einen Bauchumfang von mehr als 80 cm (persönliche Befragung 85 Prozent, online 88 Prozent) an. Bei den Männern gaben 57 Prozent einen Bauchumfang von über 94 cm an, in der Online-Befragung sogar 75 Prozent.

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Demographische Angaben zur Fragebogenaktion

Grundlage der Befragung sind 419 ausgefüllte Bögen zum Risiko- und Lebensqualitäts-Check, die zwischen 1. Januar und 15. August 2011 ausgefüllt wurden. Hiervon wurden 146 im persönlichen Gespräch während eines Apothekenaktionstags in einer der teilnehmenden Apotheken und 273 online beantwortet. Der Fragebogen kann unter www.diabetes-im-blick.de ausgefüllt werden.

Über den HbA1c

Der HbA1c-Wert gibt den Anteil des verzuckerten, roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin) am Gesamthämoglobin wieder. Der HbA1c ist abhängig von der durchschnittlichen Blutzuckerkonzentration. Je höher der Blutzuckerspiegel über einen gewissen Zeitraum steigt, desto höher klettert auch der HbA1c-Wert und gibt Aufschluss über den durchschnittlichen Blutzuckerspiegel der letzten 6 bis 10 Wochen, weitgehend unabhängig davon, ob die Werte aktuell stark angestiegen oder gesunken sind.

Der HbA1c-Wert ist neben der Blutzuckermessung ein entscheidender Aspekt zur Beurteilung der Einstellung der Diabetestherapie. Während bei gesunden Menschen der HbA1c-Wert zwischen 4,5 und 6 Prozent, liegt, sollte er bei Menschen mit gut eingestelltem Diabetes nicht über 6,5 Prozent liegen. Denn je höher der HbA1c-Wert, desto höher ist auch das Risiko für schwerwiegende Folgeerkrankungen.

Quellen

  1. F. Cassidy u.a.: Elevated frequency of diabetes mellitus in hospitalized manic- depressive patients, Am. J. Psychiatry 1999 (156)1417-1420;
  2. Depressionen kommen bei Diabetes gehäuft vor, Ärzte Zeitung, 16.05.2010;
  3. http://www.diabetesstiftung.org/risiko-bauchumfang.html

zuletzt bearbeitet: 17.10.2011 nach oben

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