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Leiterin des diabetesDE Spendenprojektes "MDSH" geehrt
Bundesverdienstkreuz für Dr. Simone von Sengbusch
Im Schloss Bellevue wird heute die Fachärztin für Kinderheilkunde und Diabetologin Dr. med. Simone von Sengbusch für ihr Engagement in der Versorgung diabeteserkrankter Kinder und Jugendlicher in Schleswig-Holstein von Bundespräsident Christian Wulff mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
Frau von Sengbusch betreut seit Beginn (1999) das Modellprojekt "Mobile Diabetesschulung Schleswig-Holstein" (MDSH), das zum Versorgungsangebot der Fachabteilung für Kinderhormonstörungen der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck gehört. diabetesDE unterstützt das Projekt durch Spenden.
"Die Verbesserung der schlechten Versorgung von Kindern mit Diabetes auf dem Lande liegt mir seit mehr als zehn Jahren am Herzen", sagt Dr. Simone von Sengbusch. "Wer wie ich tagtäglich intensive Gespräche mit verzweifelten Eltern führt, weiß, dass wir mit der mobilen Diabetesschulung nur einen ersten Baustein in der flächendeckenden medizinischen Versorgung gelegt haben."
Das Bundesverdienstkreuz ermuntere sie auch zukünftig alle Möglichkeiten auszuschöpfen, die "Mobile Diabetesschulung Schleswig-Holsteins" voranzubringen. Die MDSH führt zusammen mit den Teams der einzelnen Kinderkliniken jährlich 24 fünftägige Diabetesgruppenschulungen für Kinder, Teenager und Jugendliche sowie deren Eltern in acht verschiedenen Kinderkliniken durch.
Weiterführende Informationen zur Arbeit der MDSH
Die MDSH wurde in den 90er Jahren als Modellprojekt vom Diabetesarbeitskreis des Ministeriums in Kiel und von den leitenden Chefärzten der Kinderkliniken entwickelt, um die damals unzureichende Versorgung diabeteserkrankter Kinder in Schleswig-Holstein zu verbessern. Zum damaligen Zeitpunkt gab es praktisch nur in Lübeck ein Diabetesteam, welches eine spezialisierte und multidisziplinäre Betreuung der an Typ-1-Diabetes erkrankten Kinder und gleichzeitig eine große Erfahrung in der Behandlung mit modernen Insulintherapien anbieten konnte. Von den circa 100 in Schleswig-Holstein jährlich neu an Typ-1-Diabetes erkrankten Kindern konnten nur wenige alle zwei bis drei Jahre ihr Krankheitswissen in Gruppenschulungen in Wohnortnähe auffrischen und von den modernen, neuen Therapieformen profitieren.
Die MDSH startete 1999, um diese Unterversorgung zu beheben und einen einheitlichen Behandlungsstandard zu erreichen.
"Im Vergleich zu 1999 sieht die Situation für diabeteserkrankter Kinder in Schleswig-Holstein heute besser aus" sagt Frau Dr. von Sengbusch. Kinder und Jugendliche mit Typ-1-Diabetes werden in allen Kinderkliniken des Bundeslandes auf dem gleichen medizinischen Standard behandelt und mit denselben Materialien geschult. Alle zwei bis drei Jahre können Kinder an einer Gruppenschulung zumeist in Wohnortnähe teilnehmen, die ihnen neben praktischer Erfahrung und altersspezifischen Krankheitswissen vor allem auch neuen Schwung und ein Stück mehr Motivation für die sehr disziplinfordernde Therapie mitgeben kann. In einer wissenschaftlichen Untersuchung konnte gezeigt werden, dass diese Schulungen nicht nur die Stoffwechsellage verbessern, sondern dass auch die Krankenhausaufenthalte, die durch Komplikationen im Therapieverlauf hervorgerufen werden, abnahmen.
Die MDSH ist ein Modell der Regelversorgung geworden und ermöglicht es Kindern, in einem Flächenland wie Schleswig-Holstein eine wohnortnahe und qualifizierte Versorgung ihrer komplexen Erkrankung zu erhalten - und das auch dann, wenn sie nicht in der Nähe eines der ganz großen Kinderdiabeteszentren wohnen.
Bildunterschrift: Dr. Simone von Sengbusch
Bildquelle: privat
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