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Qualität der DMPs bestimmt Nutzen für Menschen mit Diabetes

diabetesDE unterstreicht Notwendigkeit strukturierter Behandlungsprogramme

Disease-Management-Programme (DMP) - strukturierte Behandlungsprogramme für chronisch Erkrankte - wurden im Dezember 2001 mit dem Gesetz zur Reform des Risikostrukturausgleichs in der gesetzlichen Krankenversicherung eingeführt. 7 Millionen Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2 und 1 können somit, neben einer Patienten-Schulung an einem langfristig angelegten Behandlungsprogramm teilnehmen, das regelmäßige Kontrolluntersuchungen anbietet.

Trotzdem sei der Nutzen der DMPs noch nicht ausreichend evaluiert, war nun das Ergebnis eines Fachkongresses des Bundesversicherungsamtes (BVA) in Berlin. diabetesDE weist zusammen mit dem Deutschen Diabetiker Bund und Berufsverbänden darauf hin, dass qualitätssicher angewendete DMPs für Menschen mit Diabetes einen hohen Nutzen in der Therapie haben können.

Laut BVA sind 3.509.066 Millionen Menschen in das DMP Diabetes mellitus Typ 2 und 142.065 Menschen in das DMP Diabetes mellitus Typ 1 eingetragen - das sind erst die Hälfte der Patienten in Deutschland. Die DMPs geben Sicherheit in der Beratung und Therapie der Patienten und könnten einen hohen gesundheitlichen und ökonomischen Nutzen haben. Die Zehn-Jahres-Bilanz des BVA gab darüber jedoch wenig Aufschluss. Im Rahmen des Versorgungsstrukturgesetztes (VStG) ist geplant, dass zukünftig die Richtlinienkompetenz und damit auch die Evaluation der DMPs auf den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) übergehen.

"Wir begrüßen die Intention einer besseren gesetzlichen Evaluation sehr, denn für uns Ärzte ist der Nutzen bereits offensichtlich: In DMPs eingeschriebene Menschen mit Diabetes leben länger, da durch die vorgeschriebene leitliniengerechte Behandlung gesundheitliche Komplikationen vermieden werden können. Auch ökonomisch macht das Sinn, denn nicht die Behandlungskosten wie Medikamente oder Blutzuckerteststreifen machen den Diabetes teuer, sondern die Behandlung von Folgeerkrankungen ", sagt Professor Dr. Thomas Danne, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE.

Unterstützung erhält diabetesDE bei dem klaren Bekenntnis pro Evaluation der DMPs von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), dem Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD), dem Bundesverband der Niedergelassenen Diabetologen (BVND), dem Bundesverband der Diabetologen in den Kliniken (BVDK) sowie dem Deutschen Diabetiker Bund (DDB).

"In DMPs eingeschriebene Patienten haben Anspruch auf die Teilnahme an einer strukturierten Schulung. Der VDBD konnte in seiner 2006/2007 durchgeführten Patientenbefragung nachweisen, dass hochwertige Schulung und Beratung durch qualifizierte Diabetesberater/innen und Diabetesassistenten/innen wichtiger Bestandteil einer erfolgreichen Therapie von Menschen mit Diabetes sind," sagt Elisabeth Schnellbächer, Vorstandsvorsitzende des VDBD.

Aus Sicht des Bundesverbands der Niedergelassenen Diabetologen (BVND) ist durch das DMP die Wahrnehmung für Folgeerkrankungen wie das "Diabetische Fußsyndrom" viel stärker geworden. Aus Sicht des Bundesverbands der Diabetologen in den Kliniken (BVDK) hat das DMP bislang nicht dazu geführt, dass Patienten, die stationär behandelt werden müssen, speziell in DMP-Kliniken eingewiesen werden.

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zuletzt bearbeitet: 28.09.2011 nach oben

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