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Bewegung: Medizin, die wirkt und Typ-2-Diabetes verhindern kann

Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht und Diabetes sind oft eine Folge von Bewegungsmangel und falscher Ernährung

Wer Sport- und Bewegungsprogramme besonders nötig hat, ist meist zu krank oder unmotiviert, um sich selbst darum zu kümmern. Frankfurter Sportmediziner bemühen sich deshalb, Patienten mit chronischen Erkrankungen, Langzeitarbeitslose über 50 Jahre und Krebspatienten zu erreichen. Die auf die spezifischen Bedürfnisse zugeschnittenen und wissenschaftlich begleiteten Angebote erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Lesen Sie mehr dazu in der neuen Ausgabe des Forschungsmagazins "Forschung Frankfurt".

Die Betreuung von Leistungssportlern hat in der deutschen Sportmedizin lange Tradition, so auch in der Abteilung Sportmedizin am Institut für Sportwissenschaften der Goethe-Universität. Ihr Leiter, Prof. Winfried Banzer, war viele Jahre Teamarzt der deutschen Tennis Daviscup-Mannschaft und betreut heute national und international erfolgreiche Leistungssportler. Doch auch das zweite wichtige Standbein der Frankfurter Sportmedizin, der Bereich "Gesundheit und Prävention" gewinnt immer mehr an Bedeutung. In der aktuellen Ausgabe des Forschungsmagazins "Forschung Frankfurt" berichten Banzer und Kollegen über ermutigende Studien zu Bewegungsprogrammen für chronisch Kranke, Arbeitslose und sogar krebskranke Kinder.

Dass Bewegung gesund ist, wissen die Deutschen seit den Tagen vor Turnvater Jahn. Aber damals turnten vor allem junge und gesunde Menschen. Die Erkenntnis, dass Bewegung auch hilft, wenn der Mensch schon alt und/oder krank ist, setzt sich erst allmählich bei den Betroffenen und in der Gesellschaft durch. Dazu haben Banzer und sein Team in den vergangenen Jahren in erheblichem Maße beigetragen, wobei die Bewegungsprogramme für onkologische Patienten in Kooperation mit der Stiftung "Leben mit Krebs" inzwischen am bekanntesten sein dürften. Wie die Betroffenen die wöchentlichen Treffen zum Nordic Walking erleben, lesen Sie in der Reportage von Marita Dannenmann.

Adipositas, Diabetes mellitus und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind typische, zum Teil durch Bewegungsmangel und falsche Ernährung verursachte Zivilisationskrankheiten. Auch hier konnte Banzer mit seinen Kollegen Prof. Lutz Vogt und Dr. Christian Thiel nachweisen, dass Bewegungsprogramme eine äußerst sinnvolle und nebenwirkungsarme Ergänzung zu einer medikamentösen Therapie sind. Im fortgeschrittenen Lebensalter profitieren Patienten mit "Verschleißerscheinungen" wie Osteoporose oder Arthrose von gezielter Bewegungstherapie. Und auch die Gedächtnisleistung verbessert sich, wenn das Gedächtnistraining durch Spaziergänge, Fahrradfahren, Treppensteigen oder Gartenarbeit ergänzt wird.

Damit die Bewegungsangebote auch diejenigen erreichen, die sie besonders dringend benötigen, kooperieren die Frankfurter Sportmediziner nicht nur mit Krankenhäusern der Rhein-Main-Region, sondern beispielsweise auch mit den Jobcentern. Langzeitarbeitslose über 50 Jahre gehören zu den gesundheitlich und psychisch gefährdeten Gruppen, die durch klassische Sport- und Gesundheitsangebote nur schwer zu erreichen sind. Durch ein niederschwelliges und stufenweises Beratungsangebot ist es in den vergangenen fünf Jahren zunehmend gelungen, die Betroffenen an einen aktiven Lebensstil heranzuführen. Dadurch verbessert sich nicht nur das Allgemeinbefinden der Teilnehmer. Auch ihr Selbstbewusstsein wird gestärkt, was sich positiv auf die Jobsuche auswirkt.

Jetzt schon vormerken: Der 42. Deutsche Sportärztekongress der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention findet in diesem Jahr vom 6. bis 8. Oktober auf dem Campus Westend der Goethe-Universität statt. Bei dieser bedeutenden wissenschaftlichen Veranstaltung deutschsprachiger Experten treffen sich Sportmediziner, Sport- und Gesundheitswissenschaftler, Physiotherapeuten, Ökotrophologen sowie Vertreter des Vereins- und Fitnesssports.

Diese Pressemitteilung wurde über den - idw - versandt.

zuletzt bearbeitet: 05.07.2011 nach oben

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