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Bei guter Planung trotz Diabetes unbeschwert in die Ferne reisen

Mit der richtigen Vorbereitung ist auch für Diabetiker alles möglich

Ende Juni beginnen in den ersten Bundesländern die Sommerferien. Damit fängt auch die Urlaubs- und Reisesaison an. Viele Menschen mit Diabetes mellitus Typ 1 oder Typ 2 verzichten auf eine Urlaubsreise ins Ausland. Aus Sorge, dass eine Flugreise, die Insulintherapie, ein eventuell notwendiger Bezug von Medikamenten oder eine ärztliche Notfallversorgung in einem anderen Land zu schwierig und komplikationsreich sein könnten, verreist so mancher nur innerhalb Deutschlands oder gar nicht. Dabei können auch Diabetes-Patienten Urlaub im Ausland machen, wenn sie bei der Organisation ihrer Reise einige Dinge beachten. Darauf macht diabetesDE aufmerksam.

Ob aus Angst vor einer Hypoglykämie oder wegen der Sorge, ob und wie man zum Beispiel Diabetesmedikamente auf Flugreisen transportieren darf und wie man sie im Ausland lagern muss: Viele Fragen können Diabetes-Patienten schon beim Gedanken an eine Reise verunsichern und davon abhalten, in einem anderen Land Urlaub zu machen.

Der Planungsaufwand einer Reise bei einer chronischen Erkrankung wie Diabetes ist zwar höher als bei stoffwechselgesunden Menschen. Trotzdem sind sogar Fernreisen grundsätzlich möglich. Von einem Land mit extrem heißem Klima sollten Menschen mit Diabetes jedoch absehen. Denn in den Tropen oder in der Wüste verschlechtert sich häufig die Glukosetoleranz. In extremer Kälte oder Höhe hingegen entgleist der Stoffwechsel leichter als zu Hause. Hier drohen Unterzuckerung und vollständiger Insulinmangel. Besser eignet sich deshalb gemäßigtes Klima.

Bei einem Langstreckenflug verursachen die Zeitverschiebung und die ungewohnte Umgebung Stress, der das Blutzuckerniveau steigern kann. Reisende mit Diabetes sollten ihren Stoffwechsel daran anpassen. Sie erhöhen etwa die Zufuhr von Kohlenhydraten oder die Insulin- und Tablettenmenge. Stehen intensive Sportarten auf dem Programm wie etwa Bergsteigen, so reduziert sich die übliche Insulindosis um die Hälfte bis auf zwei Drittel. Daher müssen Menschen mit Diabetes ihre Blutzuckerwerte häufiger als zu Hause messen. Medikamente und Teststreifen gehören in zwei- bis dreifacher Menge des voraussichtlichen Bedarfs ins Reisegepäck.

Für den Transport der Diabetes-Medikamente sollten sie bei Flugreisen eine Bescheinigung zum Mitführen etwa von Spritzen, Pens, Ampullen und Insulin dabei haben. Für den Notfall empfiehlt es sich, stets einen internationalen Diabetes-Pass oder ein Dokument in der Landessprache des Urlaubslandes bei sich zu tragen, das über die bestehende Diabetes-Erkrankung Auskunft gibt. Mit dem Diabetes-Dolmetscher können sich Reisende im Vorfeld über die Fachsprache im Reiseland schlau machen.

Eine Alternative zu einer selbst geplanten Reise kann ein speziell auf Menschen mit Diabetes zugeschnittener Urlaub sein: Um ein solches Reiseangebot zu schaffen, kooperieren diabetesDE und TUI. Im September und Oktober finden Reisen nach Mallorca und Andalusien statt, die von einer Diabetesberaterin (DDG) begleitet werden.

Während der Reisen vermitteln erfahrene Diabetesberaterinnen Wissen über die Erkrankung und über gesunde Ernährung. Eine individuelle Beratung am Hotelbuffet gehört ebenso zum Angebot wie ein Bewegungsprogramm mit Walking, Aqua-Fitness und Gymnastik unter Anleitung von qualifizierten Sporttherapeuten.

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zuletzt bearbeitet: 23.06.2011 nach oben

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