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Das egoistische Gehirn

Warum unser Kopf Diäten sabotiert

Viele Menschen haben bereits verschiedene Diäten ausprobiert. Oft ist der Erfolg jedoch nicht von Dauer oder die Diät wird vorzeitig abgebrochen. Auch wenn der Wille noch so stark ist, eine Diät einzuhalten, ein Körperteil widerspricht und macht die guten Vorsätze zu Nichte: Die Rede ist von unserem "egoistischen Gehirn", wie es der renommierte Hirnforscher Professor Dr. med. Achim Peters in Studien belegt. Das gleichnamige Buch ist gerade erschienen.

Wie sich Stress auf Übergewicht und Diabetes auswirkt und warum das Gehirn der Schlüssel für eine erfolgreiche Therapie sein kann, erklärt Professor Peters, Autor und zugleich Diabetologe, Internist und Hirnforscher im nächsten Experten-Chat von diabetesDE. Fragen können Interessierte ab sofort schicken und gleichzeitig an der Verlosung von drei kostenlosen Buchexemplaren teilnehmen.

Das menschliche Gehirn bestimmt darüber, wie die Energie im Körper verteilt wird. Dabei handelt es meist selbstsüchtig: Zunächst deckt es seinen eigenen Bedarf und dann den der anderen Organe. Das Gehirn beansprucht immerhin die Hälfte des täglichen Glukosebedarfs: zwischen 80 und 140 Gramm Zucker am Tag. Unter Stress fordert es sogar bis zu 90 Prozent. Das Konzept, wie das Gehirn den Körper mit Energie versorgt, untersuchte der Forscher Peters mit seinem Team von Experten an der Universität zu Lübeck und nannte es "Selfish Brain Theorie".

Im egoistischen Verhalten des Gehirns sieht Peters entscheidende Antworten zur Entstehung von Krankheiten wie etwa Fettleibigkeit, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Denn in bestimmten Fällen gerät das Gehirn außer Kontrolle. Ursachen hierfür können Alkohol, Medikamente, Hirntumore oder defekte Gene sein. Statt den Zucker in den Kopf zu transportieren, wird dieser gespeichert. Das Gehirn sucht in diesem Fall nach einer anderen Energiequelle: Heißhungerattacken könnten die Antwort sein. Und dass, obwohl der Körper genug Vorräte hat. Betroffene nehmen zu und entwickeln möglicherweise auch einen Diabetes Typ 2.

Seine Theorie erklärt Professor Peters jetzt in seinem neuen Buch "Das egoistische Gehirn - Warum unser Kopf Diäten sabotiert und gegen den eigenen Körper kämpft". Darin setzt er sich mit vielen Fragen auseinander: Was funktioniert bei Menschen mit Übergewicht im Gehirn anders? Wie kommt es zu Heißhungerattacken? Wie wirkt sich chronischer Stress auf das Gewicht aus? Diese und weitere Fragen beantwortet Professor Peters live am 12. April 2011 im Experten-Chat von 17 bis 19 Uhr. Interessierte nehmen gleichzeitig an der Verlosung von drei kostenlosen Buchexemplaren teil. Der Diabetologe leitet die seit 2004 bestehende und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte klinische Forschungsgruppe "Selfish Brain: Gehirnglukose und metabolisches Syndrom" an der Universität Lübeck.

zuletzt bearbeitet: 05.04.2011 nach oben

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