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Fettleber - Warnsignal für oder Folge von Diabetes?

Leberverfettung als Vorbote für Stoffwechselstörungen

Galt eine Fettleber bislang noch als Folgeerscheinung von Diabetes oder Fettstoffwechselstörungen, könnte diese laut einer amerikanischen Studie in Zukunft bereits ein Vorzeichen derartiger chronischer Erkrankungen sein.

Ein großer Bauchumfang galt für viele Mediziner bisher als sicheres Vorzeichen, dass der Patient früher oder später an einem der bekannten Volksleiden wie Diabetes mellitus Typ 2 oder veränderten Blutfettwerten erkrankt. Doch nicht der Fettgehalt am Bauch sondern, der in der Leber scheint ein geeigneter Indikator für spätere Stoffwechselkrankheiten zu sein. Dies belegten jetzt Wissenschaftler der Washington University School of Medicine in St. Louis, Missouri.

Sie verglichen übergewichtige nichtdiabetische Patienten nach verschiedenen Kriterien. Unterschieden sich die Teilnehmer hinsichtlich ihres Leberfettgehaltes, nicht aber in ihrem Bauchfettanteil, zeigte sich ein deutlicher Einfluss auf die Insulinresistenz. Je verfetteter die Leber der Patienten, umso weniger reagierten deren Muskelzellen auf das Insulinsignal. Teilnehmer mit ähnlichem Leberfettgehalt aber verschieden hohen Bauchfettanteil unterschieden sich hingegen nicht.

Auch der Fettstoffwechsel war lediglich vom Leberfettgehalt, nicht aber vom Bauchfettgehalt abhängig. Je mehr Fett die Leber enthielt, umso mehr wurde von dieser in das fett- und cholesterintransportierende Plasmaeiweiß VLDL verpackt und ins Blut abgegeben. Betroffene Patienten wiesen folglich höhere Triglyzeridwerte auf.[1] Eine Fettleber verursacht somit direkt Fettstoffwechselstörungen.

Der Zustand der Leber wäre demnach ein aussagekräftigeres Indiz auf mögliche Gesundheitsrisiken. Doch wer nun denkt, sein "Bierbauch" ist kein Risikofaktor für spätere Erkrankungen mehr, der irrt. Bauch- und Leberfett stehen in engem Zusammenhang und beeinflussen sich teilweise gegenseitig.

Übergewicht ist neben chronischem Alkoholmissbrauch die häufigste Ursache für eine übermäßige Fettansammlung in dem empfindlichen Organ. Wer mehr Energie, insbesondere durch eine kohlenhydratreiche Ernährung, zuführt als er eigentlich verbraucht, riskiert früher oder später eine Mastfettleber. Mehr als ein Drittel der krankhaft übergewichtigen Patienten weisen dieses Krankheitsbild auf. Nährstoffreiche aber energiearme Nahrungsmittel wie Gemüse, Obst, Fisch, mageres Fleisch und Milchprodukte helfen bereits die Vorzeichen unserer Volksleiden zu bekämpfen.

Quelle

  1. Fabbrini E et al.: Intrahepatic fat, not visceral fat, is linked with metabolic complications of obesity. Proc Natl Acad Sci U S A; 106(36): 15430-5: 2009.

zuletzt bearbeitet: 12.10.2009 nach oben

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