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Erhöhtes Krebsrisiko durch langwirksame Insulinanaloga nicht bewiesen
Meldung über Krebsrisiken führt zu Verwirrung unter den Betroffenen
Ein Beitrag in den "Tagesthemen" vom 26.06.2009 über ein erhöhtes Krebsrisiko bei Diabetes-Patienten, die mit Analoginsulin behandelt werden, hat große Verunsicherung ausgelöst.
Tatsache ist, dass nur in zwei von vier Studien ein erhöhtes Krebsrisiko unter der ausschließlichen Gabe des langwirksamen Analoginsulin Glargin (Lantus®) behauptet wird. Nach Ansicht der European Association for Study of Diabetes (EASD) seien darüber hinaus weitere Analysen notwendig, um überhaupt einen möglichen Zusammenhang zwischen langwirksamen Analoginsulinen und der Entstehung von Krebs aufzuklären.
Die EASD weist darauf hin, dass Humaninsuline oder auch die Kombination von kurz- und langwirksamen Analoginsulinen in allen vier Studien keinerlei erhöhtes Krebsrisiko ausgelöst haben.
Die Amerikanische Fachgesellschaft ADA bestätigte, dass die neuen Daten widersprüchlich und nicht beweiskräftig seien. Die Daten einer fünfjährigen Sicherheitsstudie, hätten gezeigt, dass unter Insulin Glargin die Zahl der bösartigen Veränderungen von Zellgewebe geringer war als unter Humaninsulin. Dies verschweigt das IQWiG, obwohl diese Studie seit Monaten bekannt ist.
Aus den vorliegenden Studien können keine abschließenden Bewertungen über den Zusammenhang zwischen langwirksamen Insulinanaloga und Krebsentstehung gezogen werden. Es lassen sich insbesondere keine Rückschlüsse auf die Behandlung mit anderen Analoginsulinen begründen.