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Schwangerschaftsdiabetes erhöht das Risiko an Typ-2-Diabetes zu erkranken

Die PINGUIN Studie hilft

Logo zur PINGUIN Studie Die ersten Probandinnen der PINGUIN (Postpartale Intervention bei Gestationsdiabetikerinnen unter Insulintherapie) haben Ihre halbjährige Untersuchung bereits durchlaufen. Ziel ist es, mit innovativen Behandlungsmethoden einen erneuten Diabetes nach einem Schwangerschaftsdiabetes zu verhindern oder zu verzögern. Die Untersuchungen werden gut angenommen und die Studienmedikation zeigte sich bei den Studienteilnehmerinnen als sehr gut verträglich.

Vorausgegangene Studien zeigen, dass mehr als die Hälfte aller Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes innerhalb von zehn Jahren einen Diabetes entwickelt (Löbner et al., Diabetes 55:792, 2006). Noch erschreckender sind die Zahlen bei Frauen, die während der Schwangerschaft Insulin spritzen mussten, um den Zuckerhaushalt im Normbereich zu halten. 61 Prozent aller Frauen mit Insulin pflichtigem Schwangerschaftsdiabetes erkranken innerhalb von drei Jahren nach der Entbindung an Typ-2-Diabetes. Bei den Frauen, die nur mit Diät behandelt wurden, waren es im Vergleich dazu nur zirka 15 Prozent.

An diesen alarmierenden Ergebnissen knüpft die Forschergruppe Diabetes mit der PINGUIN Studie an: Sie bietet für Insulin pflichtige Schwangerschaftsdiabetikerinnen eine vorbeugende Medikation und kostenlose Kontrolluntersuchungen bezüglich des Zuckerstoffwechsels sowie Ernährungs- und Lebensstilberatungen an. Zum Einsatz kommt das bereits zugelassene und nebenwirkungsarme Medikament Galvus® mit dem Wirkstoff Vildagliptin. Es wird seit einiger Zeit sehr erfolgreich zur Therapie des Typ-2-Diabetes eingesetzt.

Es gibt Hinweise, dass Vildagliptin zur Erholung der Insulin produzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse beiträgt. Vildagliptin hat sowohl vorbeugende, als auch anhaltende Effekte auf den Zuckerstoffwechsel. Zusätzlich hat es im Gegensatz zu anderen Diabetestabletten den Vorteil, dass die Gefahr von einer Unterzuckerung sehr gering ist.

Die zeitlich begrenzte Einnahme von Vildagliptin über zwei Jahre soll das Risiko für betroffene Frauen senken, einen Typ-2-Diabetes oder erneut einen Schwangerschaftsdiabetes zu entwickeln. Während der dreijährigen Studiendauer berät das PINGUIN Team die Frauen zu Ernährung, Lebensstil und körperlicher Aktivität.

Auch auf diese Weise soll einem Typ-2-Diabetes vorgebeugt werden. Außerdem führt das PINGUIN Team in regelmäßigen Abständen Untersuchungen durch, um bei Veränderungen im Stoffwechsel schnell reagieren zu können. Damit erhalten die Studienteilnehmerinnen eine umfassende Betreuung, bei der ein möglicher Typ-2-Diabetes nicht unentdeckt bleibt.

Die Teilnahme an der Studie ist kostenlos. Anfallende Fahrtkosten sowie - falls nötig - Übernachtungen werden übernommen.

Voraussetzung für eine Teilnahme:

Volljährige Frauen, bis zu neun Monate nach Entbindung, die einen Insulin pflichtigen Schwangerschaftsdiabetes hatten.

Bei Interesse und für ausführliche Informationen wenden Sie sich bitte unverbindlich an:

PINGUIN Team
Forschergruppe Diabetes
Leitung: Prof. Dr. Anette-Gabriele Ziegler
Kölner Platz 1
80804 München
Tel: 089 / 3068 - 2917
Fax: 089 / 3068 - 7509
E-Mail: pinguin@lrz.uni-muenchen.de

Weitere Informationen im Internet auf www.pinguin-studie.de.

Bildunterschrift: Das Logo zur PINGUIN Studie
Bildquelle: Institut für Diabetesforschung der Forschergruppe Diabetes e.V. am Helmholtz Zentrum

zuletzt bearbeitet: 26.01.2009 nach oben

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