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diabetesDE will die Lebensqualität von Menschen mit Diabetes verbessern:

Zu viele Folgeschäden durch Versorgungslücken

Menschen mit Diabetes Typ 2 erhalten häufig nicht die für sie optimale Diabetestherapie: Die Ergebnisse einer aktuellen Studie zeigen, dass die Behandlung ihrer Blutzuckerwerte mit Insulin und Medikamenten in den meisten Fällen erfolgreich ist. Jedoch werden Spätfolgen des Diabetes zu selten vermieden. Die Qualität in der Versorgung der Patienten zu verbessern, ist ein Ziel der neuen gemeinsamen Organisation diabetesDE. Menschen mit Diabetes, Ärzte, Diabetesberater und Wissenschaftler stellen anlässlich des Weltdiabetestages in der Pressekonferenz am 14. November 2008 in Berlin Ziele und Möglichkeiten der zukünftigen Organisation vor, die ab Januar 2009 startet.

Rund sieben Millionen Menschen werden in Deutschland mit der Diagnose Diabetes Typ 2 behandelt. Untersuchungen zeigen, dass sich Lebensqualität und Lebenserwartung der Patienten deutlich erhöht, wenn diese umfassend auch auf Risikofaktoren für Folgeerkrankungen behandelt werden. In der ROSSO-Studie wurden knapp 3300 Patienten mit Diabetes Typ 2 aus 192 zufällig ausgewählten Arztpraxen über durchschnittlich 6,5 Jahre beobachtet. Die Studie ergab, dass viele Behandlungen, die die Patienten vor den langfristigen Folgen des Diabetes schützen könnten, zu selten durchgeführt werden. Zu diesen Folgen zählen unter anderem Herzinfarkt und Schlaganfall. Medikamente gegen zu hohe Blutdruck- oder Cholesterinwerte können das Risiko senken. Doch nicht alle Patienten erhalten diese Mittel. Selbst wenn es zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall gekommen ist, erhalten nur etwa 20 Prozent der Betroffenen in den ersten Jahren danach eine entsprechende Therapie.

Gute Ergebnisse zeigt die Studie bei der langfristigen Blutzuckerkontrolle. Das wichtigste Qualitätsmerkmal ist der sogenannte HbA1c-Wert. Er sollte drei bis viermal pro Jahr kontrolliert werden, so fordern es seit Jahren die ärztlichen Leitlinien. Die ROSSO-Studie zeigt, dass sich die deutschen Hausärzte nur bei 20 bis 50 Prozent der Patienten an diese Vorgabe halten. Dennoch gelingt es ihnen, den HbA1c-Wert bei ihren Patienten im Verlauf der Therapie zu verbessern.

Die Fort- und Weiterbildung aller in der Diabetologie Tätigen, Förderung der Wissenschaft und ein schneller Wissens-Transfer zu den Patienten sind die Ziele von diabetesDE. Initiiert vom Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe (VDBD) sowie der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) wird diabetesDE im Januar 2009 an den Start gehen.

zuletzt bearbeitet: 14.11.2008 nach oben

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