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Folgekomplikationen durch Statine?

Diabetes kann den Bedarf an Ubiquinon Q10 erhöhen

Die Gabe des Cholesterinhemmers Statin kann zu einer gleichzeitigen Verminderung des für die Atmungskette so wichtigen Ubiquinon Q10 führen. Eine therapeutische Begleittherapie mit Q10 könnte die Behandlung von Fettstoffwechselstörungen sowie Herzkrankheiten und entzündlichen Prozessen verbessern, so Svent Haufe bei einem Ärztesymposium am 1. Juni 2007 in Bad Soden.

Ubiquinon Q10 entsteht in den Zellen aus den Aminosäuren Methionin und Tyrosin sowie der Fettsäure Mevalonsäure. Der Elektronen- und Protein-Transporter sorgt für die Energieübertragung in der mitochondrialen Atmungskette und spielt somit eine entscheidende Rolle im sauerstoffabhängigen Zellstoffwechsel. Darüber hinaus ist Ubiquinon Q10 ein wichtiger Biofaktor für den programmierten Zelltod, Wachstumskontrolle, Steuerung der Ionenkanäle, den Wasser- und Vitamin C-Pumpen, Zell-Zell-Verbindungen, der Proteinfaltung, der Versikelbildung und -migration sowie Sekretionskontrolle.

Die Cholesterin- und Q10-Biosynthese läuft über die Mevalonsäure. Statine sind Mevalonsäureblocker und können somit die Bildung von Q10 hemmen. Dadurch ergeben sich neben den positiven Effekten von Statinen wie der Hemmung von Cholesterin, auch eine eingeschränkte Wirkung von Ubiquinon Q10. Ferner kann Übergewicht, Diabetes mellitus, entzündliche Prozesse, physische und psychische Belastungen, Bestrahlungen sowie Umweltgifte den Bedarf an Ubiquinon Q10 erhöhen.

Studien zeigten, dass durch eine Vorbehandlung mit Ubiquinon Q10 die Wiederdurchblutung nach einer Herzoperation reduzieren kann. Gleichzeitig verlaufen Herzinsuffizienzen milder und die Überlebensrate nach einem Herzstillstand unter Nano-Q10 Behandlung steigt von 29 Prozent auf 68 Prozent an. [1,2,3]

Neben der verbesserten Behandlung für Herzpatienten ergibt die wissenschaftliche Datenlage weitere positive Wirkungen auf die altersbedingte Makula-Degeneration, Entzündungen des Zahnfleisches und Parondontose sowie Krebserkrankungen, Diabetes mellitus und Tinnitus.

Um eine therapeutische Wirkung zu erzielen, sollte laut Svent Haufe das Dosierungsspektrum zwischen 1 bis 12 Milligramm je Kilogramm Körpergewicht liegen. Der normale Blutspiegel an Ubiquinon Q10 liegt im Bereich von etwa 0,85 Mikrogramm je Milliliter. Die tägliche Zufuhr über die Nahrung liegt je nach Zusammensetzung zwischen 1 bis 3 Milligramm.

Redaktion: Anja Baustian

Literatur:

[1] Nawarskas J.: HMG-CoA Reductase Inhibitors and Coenzyme Q10.Cardiology in Review. March/April 2005; 13(2):76-79.

[2] Franklin R. et al.: Coenzyme Q10 therapy before cardiac surgery improves mitochondrial function and in vitro contractility of myocardial tissue, J. Thorac. Cardiovasc. Surg. Jan 2005; 129: 25-32.

[3] Maxwell D. et al.: Coenzyme Q10 Combined With Mild Hypothermia After Cardiac Arrest. Circulation. 2004; 110: 3011-3016.

zuletzt bearbeitet: 05.06.2007 nach oben

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