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Sport gegen Diabetes & Co.

Kongress in Graz zu Trainingsmethoden bei chronischen Krankheiten

Neueste Erkenntnisse über die Zusammenhänge zwischen Sport, Bewegung und Gesundheit sind Thema eines internationalen Kongresses, der vom 25. bis 27. Mai 2006 in Graz stattfindet. SportwissenschaftlerInnen und MedizinerInnen aus ganz Europa diskutieren Anwendungen und Auswirkungen von Bewegungstraining und körperlicher Aktivität zur Therapie chronischer Erkrankungen, wie Diabetes, Fettsucht, Parkinson, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder orthopädisch-traumatologischer Probleme.

Gastgeberinnen für den 4. Kongress der EISCSA - European Interdisciplinary Society for Clinical and Sports Applications - sind die Karl-Franzens-Universität und die Medizinische Universität Graz, veranstaltet wird er von der Arbeitsgemeinschaft für Theoretische und Klinische Leistungsmedizin der UniversitätslehrerInnen Österreichs - ATKL.

"Ob Krafttraining bei Multipler Sklerose, Schulsport als Osteoporose-Prävention, Wassergymnastik bei Muskelerkrankungen, Ausdauertraining zur Verbesserung der Glukosetoleranz von DiabetikerInnen oder ambulante Rehabilitation als Therapie für Herz-Kreislauf-PatientInnen - die Einsatzmöglichkeiten von sportlichen Aktivitäten zur Linderung oder Vorbeugung körperlicher Leiden sind vielfältig", berichtet Ao.Univ.-Prof. Dr. Peter Hofmann vom Institut für Sportwissenschaft der Universität Graz.

"Sinnvoll ist in den meisten Fällen eine Kombination aus Ausdauer- und Krafttraining." Genaue Kenntnisse darüber, welche Arten von Übungen in welcher Dauer und Intensität bei welchen Erkrankungen zu optimalen Erfolgen führen, würden jedoch bis dato weitgehend fehlen. Hier detaillierte Antworten zu bekommen, sei Gegenstand der aktuellen Forschung auf diesem Gebiet, so Hofmann.

Große Erwartungen setzt man dabei in die Genetik und Molekularbiologie. "Körperliche Aktivität zeigt ganz spezifische Auswirkungen auf genetischer Ebene. Bestimmte Gene werden eingeschaltet, andere ausgeschaltet, um es vereinfacht auszudrücken", erklärt Hofmann. Diese Mechanismen zu identifizieren werde ganz neue Möglichkeiten eröffnen. Ziel sei es, körperliches Training wie ein Medikament exakt abgestimmt auf Erkrankung und PatientIn verordnen und einsetzen zu können.

Zusammen mit Dozent Dr. Manfred Wonisch und Ao.Univ.-Prof. Dr. Günther Schwaberger von der Med-Uni Graz forscht Peter Hofmann intensiv im Überschneidungsbereich von Sportwissenschaft und Medizin. Derzeit betreut er unter anderem ein Projekt im Rehabilitationszentrum St. Radegund.

Eine Dissertantin untersucht im Rahmen ihrer Doktorarbeit die Auswirkungen von Geh- und Fahrrad-Ergometer-Training in der Rehabilitation älterer PatientInnen kurz nach einer Herzoperation. Die bisherigen Ergebnisse zeigen: Die körperliche Verfassung der 60 Männer und Frauen, die alle über siebzig Jahre sind, hat sich nach vier Wochen Therapie wesentlich gebessert, so dass die PatientInnen nach der stationären Behandlung ein weiterführendes Aufbau- und Stabilisierungstraining absolvieren können.

4. Europäischer EISCSA-Kongress
Datum: 25. - 27. Mai 2006
Ort: Hörsaal A und Vorklinikgebäude, Harrachgasse 21, A-8010 Graz

Diese Pressemitteilung wurde über den - idw - versandt.

zuletzt bearbeitet: 22.05.2006 nach oben

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