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Chronische Erkrankungen erschweren Narkosekontrolle während einer OP
53. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) / Deutscher Anästhesiecongress (DAC)
17.-20. Mai 2006, Congress Centrum Leipzig
Leipzig - Noch nie waren Narkoserisiken so niedrig wie heute. Vielmehr sind es die Begleiterkrankungen der Patienten, die das Operationsrisiko erhöhen und auch die Durchführung der Narkose wesentlich beeinflussen. "Zahlenmäßig am wichtigsten sind Herz-Kreislauf- und Lungenerkrankungen, aber auch Krankheiten wie Diabetes mellitus erschweren die Kontrolle der Narkose und des OP-Verlaufs", erläutert Professor Dr. med. Reinhard Larsen vom Uniklinikum des Saarlandes (Homburg) im Vorfeld des Jahreskongresses der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DAC) in Leipzig.
Grundsätzlich besteht bei Diabetikern die Gefahr, dass der Stoffwechsel während der Operation entgleist. Deswegen ist eine besonders gute OP-Vorbereitung und eine kontinuierliche Überwachung während des Eingriffs notwendig.
Für die Anästhesie sind auch die Folgeerkrankungen des Diabetes von besonderer Bedeutung: Viele Diabetiker leiden unter sogenannten Neuropathien. Das sind Nervenschädigungen, die während einer Operation die Regulation des Blutdrucks oder der Atmung beeinträchtigen und schlimmstenfalls zu einem plötzlichen Herzstillstand führen können.
"Zudem fehlen beim narkotisierten Patienten die Anzeichen für eine drohende Unterzuckerung, so dass entsprechende Kontrollen des Blutzuckers unbedingt notwendig sind", betont Professor Larsen, der in Homburg die Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie leitet.