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Umfrage des Diabetes-Journals
DMP-Teilnehmern geht es besser
Typ-2-Diabetiker, die in ein Diabetes-Behandlungsprogramm ("DMP") ihrer Krankenkasse eingeschrieben sind, werden besser betreut. Das ist das Fazit einer Umfrage des Diabetes-Journals.
- 81 Prozent der Umfrageteilnehmer, die in ein DMP [1] eingeschrieben sind, haben mit ihrem Arzt ein Therapieziel für den Blutzuckerlangzeitwert (HbA1c-Wert) vereinbart; bei den Nichteingeschriebenen sind es nur 64 Prozent. Hintergrund: Die Vereinbarung von Therapiezielen ist für DMP-Teilnehmer eigentlich verbindlich.
- An einer Diabetes-Gruppenschulung teilgenommen haben in den letzten drei Jahren knapp zwei Drittel der Eingeschriebenen, bei den Nichteingeschriebenen sind es nicht einmal die Hälfte. 40 Prozent der Umfrageteilnehmer wussten nicht, dass sie als DMP-Teilnehmer ein Recht auf diese Schulung haben.
- 85 Prozent der Umfrageteilnehmer haben noch nicht an einer Bluthochdruck-Schulung teilgenommen. Von den Eingeschriebenen haben bisher 16 Prozent daran teilgenommen, aber nur etwa 8 Prozent der Nichteingeschriebenen. Rund 80 Prozent der Umfrageteilnehmer wussten nicht einmal, dass sie als DMP-Teilnehmer ein Recht auf diese Schulung haben.
- Bei 89 Prozent der Eingeschriebenen wurden einmal im Jahr die Füße kontrolliert, so wie es das DMP vorsieht. Dies geschah nur bei 64 Prozent der Nichteingeschriebenen.
Fazit: Typ-2-Diabetiker, die in ein DMP eingeschrieben sind, werden besser betreut. Defizite gibt es allerdings bei den Bluthochdruck-Schulungen, auf die DMP-Teilnehmer ein Recht haben. Hier müssen in Zukunft Ärzte und Krankenkassen aktiv werden.
An der Umfrage des Diabetes-Journals haben sich 734 Menschen mit Typ-2-Diabetes beteiligt. Etwa 80 Prozent von ihnen sind in ein DMP eingeschrieben.
[1] Disease-Management-Programme oder kurz DMP für Typ-2-Diabetiker gibt es seit zweieinhalb Jahren. Mit den Behandlungsprogrammen soll die Versorgungsqualität verbessert werden.