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Diabetes-Versorgung in Deutschland:
Defizite auf vielen Ebenen
Diabetes-Erkrankungen werden in Deutschland häufig zu spät erkannt. Ärzte haben nicht genug Zeit für ihre Patienten und überweisen sie zu selten an Spezialisten. Die Kassen bezahlen notwendige Untersuchungen nicht. Die Disease Management Programme (DMP) weisen Lücken auf und den Patienten fehlt die notwendige Motivation zur Änderung ihres Lebensstils. Diese und andere Defizite in der Diabetes-Versorgung hat eine Analyse des Nationalen Aktionsforums Diabetes mellitus ans Licht gefördert.
Das Arbeitspapier, das auf dem 40. Jahreskongress der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wird, ist Ergebnis eines Workshops. Zu ihm hatten sich im Dezember letzten Jahres zahlreiche Diabetes-Experten getroffenb- darunter Ärzte, Psychologen, Apotheker, Vertreter aus Patientenverbänden, Krankenkassen und der Pharmaindustrie sowie Politiker. Sie hatten zunächst die Idealvorstellung einer Diabetes-Versorgung entworfen und dann die vorhandene Situation daran gemessen. Die Unterschiede markieren die Defizite, die im Rahmen der Diabetes-Agenda 2010 abgebaut werden sollen.
Professor Dr. med. Stephan Martin vom Deutschen Diabetes Zentrum (DDZ) in Düsseldorf bezeichnet das Arbeitspapier als vorläufige Analyse. Man sei für Verbesserungsvorschläge offen, die bis Ende Juni 2005 bei ihm eingereicht werden könnten. Danach soll ein abschließendes Konsenspapier entworfen werden.