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Diabetes in der Schwangerschaft

Beim Diabetes in der Schwangerschaft ist in erster Linie das Kind gefährdet

Eine Zuckererkrankung während der Schwangerschaft birgt bei fehlender fachgerechter Behandlung große Risiken für das ungeborene Kind. Allein in Deutschland könnten bei optimaler Erkennung und Therapie von Diabetes jährlich etwa 300 bis 400 kindliche Todesfälle im Mutterleib vermieden werden, wie Privatdozent Dr. Walter Klockenbusch von der Frauenklinik des Universitätsklinikums Münster (UKM) betont.

Neben einer Todgeburt als besonders drastisches Beispiel für mögliche Folgen eines Schwangerschaftsdiabetes verweist er auf vielfältige weitere Komplikationen für die Mutter, insbesondere jedoch für das Kind. Wie sich solche Probleme heute durch eine gezielte Betreuung der Schwangeren in erfahrenen Zentren vermeiden lassen, erläutern Experten unterschiedlicher Bereiche des UKM am kommenden Montag, 21. Juni 2004, bei einem Klinischen Abend der Universitäts-Frauenklinik unter der Leitung von Prof. Dr. Ludwig Kiesel.

"In erster Linie ist beim Diabetes in der Schwangerschaft nicht die Mutter, sondern das Kind betroffen", erklärt Klockenbusch. Ihm werde daher in entsprechenden Zentren ein erhebliches "Mitspracherecht" bei der Betreuung der Zuckerkrankheit eingeräumt, verweist der Mediziner darauf, dass das Hauptaugenmerk bei der Behandlung der Zuckerstoffwechselstörung heute dem Kind gelte. Dies bedeutet, dass sich die Therapie nicht allein an mütterlichen Blutzuckerwerten, sondern vor allem auch an kindlichen Erkrankungszeichen orientiert. Dazu zählen mit Hilfe des Ultraschalls erkennbare Wachstumsauffälligkeiten und eine gesteigerte Insulinbildung des Fötus.

Kinder zuckerkranker Mütter haben unter anderem auch ein erhöhtes Risiko, zu früh zur Welt zu kommen. Zu weiteren Komplikationen zählen abnormes Wachstum, Sauerstoffmangel, Unreife und damit verbundene Anpassungsstörungen nach der Geburt. Durch ein Höchstmaß an fachkundiger Schwangerschaftsbetreuung lassen sich solche Folgen eines Schwangerschaftsdiabetes laut Klockenbusch minimieren. Deutlich niedriger sei bei strenger Blutzuckereinstellung auch das Risiko für einen Kaiserschnitt sowie auch das Auftreten einer mütterlichen Infektion oder einer als Gestose bezeichneten Schwangerschaftsvergiftung.

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zuletzt bearbeitet: 16.06.2004 nach oben

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