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Bundesweit erste Stiftung zu kindlichem Übergewicht

Pressemitteilung: Hoffmann-La Roche AG

Stiftung will Prävention, klinische Forschung und gesellschaftliche Aufklärung fördern

Mit einem offiziellen Festakt wurde in Strub bei Berchtesgaden am 17. April 2004 die Stiftung Juvenile Adipositas (Übergewicht bei Jugendlichen) gegründet. Unter der Treuhänderschaft des Diakoniewerks Hohenbrunn engagiert sich das Rehazentrum Insula gemeinsam mit dem Gründungsstifter Hoffmann-La Roche für Aufklärung, Prävention und Forschung. Der dramatische Anstieg der Zahl übergewichtiger Kinder und Jugendlicher sowie die individuellen und gesellschaftlichen Folgen des Übergewichts haben zu diesem Entschluss geführt.

"Die Stiftung will das drängende Problem der juvenilen Adipositas in Deutschland ins Bewusstsein rücken und setzt sich für Prävention, klinische Forschung und gesellschaftliche Aufklärung ein," fasst Dr. med. Wolfgang Siegfried, Vorstandsmitglied der Stiftung und ärztlicher Leiter des Adipositas Rehazentrums Insula, zusammen.

Gesellschaftliche Relevanz

Allein zwischen 1985 und 1995 hat sich die Zahl der massiv übergewichtigen Kinder in Deutschland fast verdreifacht, wie Schulreihenuntersuchungen der Universität Jena belegen. In den westlichen Industrienationen ist dieser Trend ungebrochen und verschärft sich zunehmend. "Allein die medizinischen und psychosozialen Folgekosten im Erwachsenenalter können in wenigen Jahren vom gegenwärtigen Versicherungssystem nicht mehr getragen werden," schätzt Dr. Siegfried, denn in 80 Prozent der unbehandelten Fälle werden aus übergewichtigen Jugendlichen adipöse Erwachsene.

Individuelle Belastung

Medizinisch problematisch ist die juvenile Adipositas, da bereits frühzeitig schwere Folgeerkrankungen, wie z. B. Bluthochdruck, Gelenkverschleiß oder Typ-2-Diabetes auftreten können. Die Betroffenen leiden zudem meist unter Stigmatisierung und Ausgrenzung, was wiederum zu psychischen Belastungen und Störungen, sozialem Rückzug, Schulverweigerung und mangelnder Ausbildung führen kann. Der einzige Ausweg für viele dieser Jugendlichen ist oftmals eine stationäre Langzeittherapie, die alle Aspekte des Übergewichts berücksichtigt.

Tatkräftiges Engagement

Als erstes Projekt realisiert die Stiftung gegenwärtig einen Schulfilm zur Adipositas, der die Ausgrenzung der meist schuldlos Betroffenen thematisiert und Auswege zeigt. Der Film kann bald im gesamten deutschen Sprachraum kostenlos über die Stiftung "Juvenile Adipositas", Strub, bezogen werden.

Weitere Informationen zu der Stiftung und Möglichkeiten der Unterstützung finden sich im Internet unter: www.adipositas-stiftung.de.

Bemerkung:

Als juvenil adipös werden Kinder und Jugendliche bezeichnet, deren BMI in den oberen drei Prozent der alters- und geschlechtsspezifischen BMI-Verteilung liegt. Nähere Informationen hierzu finden sich im Internet unter: www.mybmi.de.

zuletzt bearbeitet: 20.05.2004 nach oben

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