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Bundessozialministerin Ulla Schmidt fordert zum Welt-Diabetestag bessere Prävention und Behandlung von Diabetes

Prävention soll angesichts der hohen Diabetes-Häufigkeit in Deutschland zur vierten Säule im Gesundheitswesen werden

In Deutschland gibt es etwa fünf Millionen Menschen, die an Diabetes leiden. Experten gehen davon aus, dass die Zahl der unentdeckten Fälle noch einmal genauso hoch ist. Etwa 90 Prozent der Erkrankten leiden an Diabetes mellitus Typ 2. Diese Krankheit tritt überwiegend bei älteren Menschen auf. Ursachen sind vor allem Übergewicht und Bewegungsmangel, daher sind auch zunehmend Kinder gefährdet. Von der Diabetes-Häufigkeit her liegt Deutschland mit an höchster Stelle in Europa. In den Niederlanden beispielsweise ist die Zahl der Diabetes-Kranken nur halb so hoch.

Bundessozialministerin Ulla Schmidt: "Diabetes ist in vielen Fällen vermeidbar. Daher ist es sehr wichtig, dass wir präventiv handeln, also Erwachsene und vor allem Kinder und Jugendliche zu einer gesunden Lebensweise ermuntern. Das tun wir auch zum Beispiel im Rahmen des "Aktionsprogramms Umwelt und Gesundheit" sowie mit Kampagnen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Wir wollen aber die Prävention insgesamt zu einer vierten Säule im Gesundheitswesen ausbauen. Außerdem wollen wir die Behandlung von Diabetes entscheidend verbessern."

In Folge unzureichender oder nicht gut abgestimmter Behandlung treten bei vielen Diabetikern Folgeerkrankungen auf, die mit viel Leid für die Betroffenen und hohen Kosten verbunden sind. Pro Jahr erblinden rund 6.000 Diabetiker, bei etwa 28.000 müssen Amputationen vorgenommen werden. Dazu kommen rund 27.000 Herzinfarkte und 44.000 Schlaganfälle.

Ulla Schmidt: "Diese Situation wollen wir ändern. Denn Erfahrungen aus Großbritannien und den USA zeigen, dass sich etwa die Hälfte der Amputationen durch eine gut abgestimmte Behandlung vermeiden ließe. Diabetes ist daher eine der ersten Krankheiten, die wir in unsere neuen Chroniker-Programme aufnehmen wollen. Diese Programme garantieren eine Verbesserung von Qualität und Effizienz in der Versorgung von Patientinnen und Patienten."

Damit möglichst viele Diabetikerinnen und Diabetiker an solchen strukturierten Behandlungsprogrammen teilnehmen können, werden künftig die Zulassungsverfahren beschleunigt und vereinfacht.

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zuletzt bearbeitet: 14.11.2003 nach oben

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