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Wolfgang Leder, Gründer des Deutschen Diabetes Museums, ist tot

Pressemitteilung: Deutsches Diabetes Museum

"Dem Diabetes verdanke ich mein Leben!"

Diese Aussage stammt vom Gründer des Deutschen Diabetes Museums. 1942, an der Ostfront im Kaukasus, wurde der Diabetes bei ihm diagnostiziert. Am Ende seiner Kräfte folgte der körperliche Zusammenbruch. "Du bist zuckerkrank und nicht mehr kriegsdienst-verwendungsfähig", lautete die Diagnose. "So entging ich dem Krieg und wurde ins Hinterland versetzt. Die restliche Zeit des Krieges verbrachte ich in Dänemark."

Nach dem Kriege baute er sich eine berufliche Existenz in Flensburg (Schleswig-Holstein) auf. Am Ende seiner Laufbahn, mit dem Wohnortswechsel nach Bad Krozingen (Baden Württemberg), wollte er sein erworbenes Wissen und seine Erfahrungen auch anderen zur Verfügung stellen. Auf die Fahnen schrieb er sich: Der Diabetes ist meine Lebensaufgabe!

Er engagierte sich in Selbsthilfegruppen und wurde kurze Zeit später Vorsitzender des Landesverbandes des Deutschen Diabetiker Bundes. Besondere Sorgfalt brachte er den Kinder- und Jugendgruppen entgegen. Das Schulungsangebot dieser Eltern musste verbessert werden. Diese Kinder und Eltern veranlassten Wolfgang Leder 1989, noch als DDB-Vorsitzender, in Bad Krozingen das Deutsche Diabetes Museum zu gründen. Hier kam es später zum ersten Treffen zwischen Leder und Prof. Dr. Bruno Bruni, dem Gründer des Italienischen Diabetes Museums "Museo del Diabete - Karen Bruni" in Turin.

Im Jahre 1992 wurde Wolfgang Leder die Gerhardt-Katsch-Gedächtnis-Medaille verliehen.

Aus gesundheitlichen Gründen, im Jahre 1996, übersiedelte Leder mit dem Deutschen Diabetes Museum nach Bad Bevensen (Niedersachsen). Die Diabetesklinik stellte hier Räumlichkeiten für das Museum zur Verfügung, denn seit seinem ersten Klinikaufenthalt, 1967, war Bad Bevensen für ihn ein wichtiger Ort in der Behandlung seiner chronischen Erkrankung geworden.

Nach dem Mauerfall und der Vereinigung Deutschlands kam es zum Kontakt mit Diabetikern in Mecklenburg-Vorpommern. Hier zeigte Leder den Betroffenen einen Weg, demokratisch organisierte Selbsthilfe aufzubauen.

Mit großer Sorge und Betroffenheit verfolgte er in den letzten Jahren den Niedergang der Diabetesklinik Bad Bevensen, bis hin zu ihrer Schließung im August diesen Jahres.

Wolfgang Leder verstarb 83jährig am 6. Oktober 2003 in Bad Bevensen.

zuletzt bearbeitet: 11.10.2003 nach oben

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