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Erektionsstörungen sind gut zu behandeln
Diabetiker sollten über Sexualitätsprobleme sprechen
35 bis 60 Prozent aller Männer mit Diabetes haben nach neuesten Schätzungen Erektionsstörungen - in Fachjargon "Erektile Dysfunktion". Betroffene wissen, welch großes Leid sich hinter der blanken Tatsache verbirgt.
Und es dauert ein bis zwei Jahrzehnte, bis Männer sich outen oder behandeln lassen, sagt Prof. Dr. med. Hartmut Porst aus Hamburg, ein ausgesprochener Experte auf dem Gebiet. Verrückt daran ist, dass fast jedem Mann geholfen werden könnte, wenn er sich nur einem Arzt oder zumindest dem Partner oder einem Freund anvertrauen würde.
In der Februar-Ausgabe berichtet das "Diabetes-Journal" ausführlich über den größten internationalen Kongress zum Thema Sexualitätsstörungen in Hamburg. "Jeder Diabetologe sollte seine Patienten routinemäßig nach Erektionsstörungen befragen und auch körperlich daraufhin untersuchen", sagte dort Dr. Frank Merfort (Mönchengladbach). Denn: Diabetes ist der Risikofaktor Nr. 1 für Erektionsstörungen. Dabei sind Typ-1-Diabetiker wesentlich häufiger davon betroffen als Typ-2-Diabetiker, die kein Insulin spritzen.
Wer etwas tun will gegen sein Problem, für den gibt es heutzutage Lösungen: z. B. die Selbsthilfegruppe "Erektile Dysfunktion (Impotenz)" in München oder das Informationszentrum Sexualität und Gesundheit in Freiburg. Hier kann man anonym anrufen, trifft auf geschulte Mitarbeiter, bekommt auf Wunsch schriftliche Antwort etc.
Mehr zu diesem Thema sowie Adressen, an die sich Betroffene wenden können, finden Interessierte in der Februar-Ausgabe des Diabetes-Journals.