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Altersdiabetes vorbeugen mit Insulinsensitizer

Pressemitteilung: Takeda Pharma GmbH

Dicke Deutsche sind diabetesgefährdet

Neue Wirkstoffe bekämpfen die Volkskrankheit Diabetes an ihrer Wurzel

Zu fett, zu viel, zu falsch: Die Deutschen essen immer noch wie zu besten Wirtschaftswunderzeiten. Zum Kuchen gehört die Portion Schlagsahne und der Schweinebraten schmeckt erst mit Fettkruste so richtig gut. Kein Wunder, dass mehr als die Hälfte aller Deutschen (über 51 Prozent) übergewichtig sind, mehr als 14 Prozent sogar fettleibig.

Die Quittung: Der "Altersdiabetes", der auf falscher Ernährung gründet, hat sich zu einer wahren Volkskrankheit entwickelt. So leiden stark Übergewichtige etwa achtmal häufiger an Diabetes als Normalgewichtige; insgesamt gibt es derzeit in Deutschland mehr als 5 Millionen Betroffene. Ohne wirksame Behandlung drohen ihnen Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenversagen, Amputationen als Folge von Durchblutungsstörungen und Erblindung - Schicksale, die sich vermeiden lassen.

Insulinresistenz: Die Körperzellen "stellen sich taub"

Die Ausprägung eines Diabetes mellitus Typ 2, wie der Altersdiabetes auch heißt, ist das Ende einer langen Entwicklung. Sie beginnt mit falscher Ernährung, aus der Übergewicht entsteht, wenn der Körper laufend mehr Nährstoffe erhält, als er - etwa durch Bewegung und Sport - abbaut. Neben den leidigen Fettpölsterchen entsteht dabei im Körper auch ständig ein Überschuss an Blutzucker, den die Bauchspeicheldrüse durch eine vermehrte Sekretion von Insulin gewissermaßen "in Schach halten" muss.

Da "Dicke" häufig zu viel Nahrung aufnehmen und mehr Blutzucker als nötig zuführen, ist auch die Insulin-Konzentration im Blut ständig erhöht. In der Folge werden die Körperzellen in Leber, Muskeln und Fettgewebe zunehmend unempfindlich gegenüber Insulin. Es kommt zur sogenannten Insulinresistenz, dem Frühstadium des Diabetes Typ 2.

Ungesunde Kette: Auch der Fettstoffwechsel leidet

Obwohl das Insulin im Blut in krankhaft erhöhter Konzentration vorliegt, wird der vorhandene Blutzucker aufgrund der Insulinresistenz immer schlechter verwertet. Der Zucker im Blut erreicht schließlich Mengen, die Blutgefäße und Organe nachhaltig schädigen. Parallel dazu bildet das Fettgewebe mehr freie Fettsäuren, die in der Leber zu sogenannten Triglyceriden umgebaut werden.

Zusätzlich kommt es zu einem Abfall des HDL-Cholesterins, also des "guten" Cholesterins, das Herz und Gefäße vor Arterienverkalkung schützt. Beide Phänomene sind Ausdruck eines gestörten Fettstoffwechsels und erhöhen das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall. Die enge Verknüpfung all dieser Prozesse nennt der Experte das "Metabolische Syndrom" (Metabolismus = Stoffwechsel; Syndrom = Leiden, an dem verschiedene krankhafte Prozesse beteiligt sind).

Mit Insulin-Reactivatoren den Teufelskreis durchbrechen

Bei einer Insulinresistenz sprechen die Körperzellen nicht mehr gut auf Insulin an und können den Zucker im Blut deshalb nur noch mühsam verarbeiten. Sie verhalten sich, als ob ihnen zu wenig Insulin zur Verfügung stünde. Die Bauchspeicheldrüse reagiert auf diesen "relativen Insulinmangel" ganz natürlich: Sie steigert ihre Insulin-Produktion, um den ständig im Überfluss vorliegenden Blutzucker abzubauen. "Erschöpft" durch diese Überbelastung versagt die Drüse schließlich, Insulin fehlt dann ganz. Das täglich mehrmalige Spritzen von Insulin wird lebenswichtig.

Klug ist daher eine Insulin-Reactivierung, solange die Bauchspeicheldrüse noch Insulin ausschüttet. Mit neuen Antidiabetika ist das jetzt möglich. Diese auch "Insulinsensitizer" genannten Insulin-Reactivatoren machen die Zellen in Leber, Muskeln und Fettgewebe wieder empfindlich für die Wirkung des körpereigenen Insulins. Neuester Vertreter dieser Medikamenten-Gruppe ist Pioglitazon, das seit November 2000 auch in Deutschland zugelassen ist. Es verstärkt nicht nur die Wirkung des Insulins, sondern bringt auch den Fettstoffwechsel wieder ins Lot: Die Triglyceride werden abgebaut und das schützende HDL-Cholesterin wird vermehrt.

Unterstützt durch eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung lässt sich so der gefährliche Altersdiabetes, der noch von vielen als harmlose Begleiterscheinung des Alters angesehen wird, an der Wurzel bekämpfen - je eher, desto wirksamer. Übergewichtige Menschen über 40, bei denen eine familiäre Veranlagung zum Diabetes besteht, sollten sich daher jährlich einer Diabetes-Vorsorgeuntersuchung unterziehen. Denn nur wer sein Risiko kennt, kann auch rechtzeitig gegensteuern!

zuletzt bearbeitet: 08.02.2001 nach oben

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Dr. phil. Axel Hirsch

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