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Länderküche Schweden

In kulinarischer Hinsicht haben es unsere Nachbarn in den skandinavischen Ländern schon immer etwas schwerer gehabt. Frisches Obst und Gemüse war im hohen Norden Mangelwaren und das Angebot beschränkte sich von Natur her auf Pilze, Beerenfrüchte sowie besonders widerstandsfähige Gemüsesorten wie z. B. Steckrüben, Möhren, Rote Rüben oder Grünkohl. Erst im letzten Jahrhundert wurde der Speisezettel mit Kartoffeln angereichert, die mittlerweile zu einem festen Bestandteil der nordischen Küche geworden sind. Zwar hat sich inzwischen die Versorgung mit Obst und Gemüse durch Treibhausware und Importe weitgehend verbessert, trotzdem sind die Skandinavier keine Frischefanatiker.

Umso reichhaltiger ist dagegen das Angebot an Fisch, den es überall in Hülle und Fülle gibt. Auch Milch und Käse, Getreideprodukte, deftige Fleischgerichte und - nicht zu vergessen Süßspeisen - sind äußerst beliebt. Eine lange Tradition haben auch haltbar gemachte Lebensmittel. Da man sich in Skandinavien nie auf schöne Sommer und damit auf gute Ernten verlassen konnte, war man gezwungen, einen Teil der Nahrung haltbar zu machen. So entstanden Klippfisch, Stockfisch oder Marinaden; Gemüse wurde milchsauer eingelegt und in Form von Knäckebrots gab es ein besonders lange haltbares Brot. Kurzum - in den nordischen Ländern überwiegt die einfache Küche.

Obwohl die Küchen dieser Länder allesamt sehr verwandt sind, gibt es bei uns kaum Gerichte aus Norwegen und Finnland. Anders sieht es mit Rezepten aus Dänemark und Schweden aus.

Zu den bekanntesten schwedischen Gerichten dürfte dabei das Smørrebrød sein. Darunter versteht man schlicht und einfach belegte Brote, die oftmals in hunderterlei Varianten zubereitet werden. Meist bevorzugt man gebuttertes Weißbrot, aber auch Mischbrot, Vollkornbrot, Schwarzbrot oder Knäckebrot wird als Unterlage verwendet und mit Fisch, Meeresfrüchten, gebratenem Fleisch, hartgekochtem Ei, Käse und vielerlei anderer Sachen belegt. Smørrebrød ist in Skandinavien allgegenwärtig. Man serviert es von morgens bis abends, zum Frühstück, Unterwegs, in der Schule, am Arbeitsplatz. Viele Schweden begnügen sich mittags mit zwei oder drei belegten Broten.

Smørrebrød ist zugleich eine ideale Resteverwertung und kann auch warm serviert werden.

Eine reichhaltige Auswahl an Smørrebrød ist zugleich fester Bestandteil des schwedischen Vorspeisentisches, des Smøregåsbord. Dieser üppig mit Vorspeisen beladene Tisch gehört bei geselligen Anlässen zu einem unbedingten Muss, hat er doch eine Jahrhunderte alte Tradition. Wer in dem besonders gastfreundlichen, aber auch dünnbesiedelten Schweden Verwandte, Freunde und Bekannte besuchen wollte, hatte lange Wege vor sich und war oft tagelang unterwegs. Da die Gäste nicht immer alle zur gleichen Zeit eintrafen, baute man einen Vorspeisentisch mit Speisen auf, an dem sich jeder, der hungrig eintraf, gleich bedienen konnte. Da sich die Ankunft der Gäste unter Umständen über mehrere Tage hinzog, wurden Gerichte angeboten, die ein paar Tage haltbar waren, wie z. B. marinierte Fische, sauer eingelegtes Gemüse, hartgekochte Eier, kalter Braten, Wurst und Schinken, Käse, Salate, Süßspeisen und natürlich Butter und Brot. Heute umfasst das Smøregåsbord aber auch Pasteten, Suppen und Saucen, warme Gerichte, eingemachte oder getrocknete Früchte sowie Kuchen und Gebäck.

Auch wenn das Smøregåsbord noch so unterschiedlich zusammengestellt sein kann, gibt es doch feste Regeln: Stets fängt man mit Herings- und Fischgerichten an, wechselt dann die Teller und geht zu Pasteten, Fleisch, Geflügel und Salaten über. Dann folgen warme Gerichte, Käse und Süßspeisen. Dazu trinkt man am liebsten Bier oder Schnaps, bei festlichen Anlässen auch Wein.

zuletzt bearbeitet: 03.02.2013 nach oben

Quelle: Wirths PR

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