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Der HbA1c-Wert

Die wichtigsten Fragen rund um den HbA1c-Wert

Wofür steht HbA1c?

Hb steht für Hämoglobin, einen Eiweißstoff (roter Blutfarbstoff in den roten Blutkörperchen), der für den Sauerstofftransport im Blut verantwortlich ist. Das Hämoglobin transportiert Sauerstoff von der Lunge zu den Körperzellen und beseitigt das dort entstandene Kohlendioxid. Zuckermoleküle können mit Eiweißen, wie den Hämoglobinen, eine chemische Reaktion eingehen.

Je nachdem, an welcher Stelle des Eiweißmoleküls diese Reaktion erfolgt (A1 oder A1c), unterscheidet man diese "verzuckerten" Hämoglobine, in der Fachsprache "glykosiliertes Hämoglobin" genannt. Dieses stabile "Zucker-Hämoglobin" entsteht bei jedem Menschen, nicht nur bei Diabetikern, und ist abhängig von der durchschnittlichen Blutzuckerkonzentration.

Der HbA1c-Wert gibt den Anteil des "gezuckerten" roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin) am Gesamthämoglobin wieder: Je höher der Blutzuckerspiegel über einen gewissen Zeitraum, umso höher der HbA1c-Wert.

Welche Informationen kann man aus dem HbA1c-Wert ablesen?

Der HbA1c-Wert ist einer der wichtigsten Parameter in der Diabetestherapie. Mit dem HbA1c-Wert kann Ihr Arzt den durchschnittlichen Blutzuckerspiegel der letzten 8 bis 10 Wochen ermitteln, unabhängig davon, ob die Werte in der Zwischenzeit stark angestiegen oder gesunken sind. Deswegen wird der HbA1c-Wert häufig auch als "Blutzuckerlangzeitgedächtnis" bezeichnet.

Der durchschnittliche Blutzucker (BZ) in dieser Zeitspanne lässt sich durch folgende Formel abschätzen: BZ = 36 x HbA1c -100.

Welcher HbA1c-Wert steht für eine gute Blutzuckereinstellung?

Je besser der Blutzucker eingestellt ist, desto niedriger ist auch der HbA1c-Wert! Bei gesunden Menschen liegt der HbA1c-Wert zwischen 4,5 und 6,5 Prozent, bei Patienten mit gut eingestelltem Diabetes zwischen 6,5 und 7,0 Prozent und bei schlecht eingestellten Diabetikern über 7,5 Prozent.

In den im Mai 2002 veröffentlichten Nationalen Versorgungsleitlinien Diabetes mellitus Typ 2 der Deutschen Diabetes Gesellschaft wird zur Vorbeugung von diabetesbedingten Folgeerkrankungen ein HbA1c-Wert unter 6,5 Prozent und ab einem HbA1c über 7 eine Therapieanpassung empfohlen.

Welche Bedeutung hat der HbA1c-Wert für Folgeschäden?

Eine gute Blutzuckereinstellung ist nicht nur wichtig für das tägliche Wohlbefinden der Diabetiker. Auch bei der Vorbeugung sogenannter diabetesbedingter Folgeerkrankungen spielt dieser Wert eine entscheidende Rolle. So belegen zahlreiche Studien, dass ein über längere Zeit erhöhter HbA1c-Wert zu Schäden an Augen, Nerven und Nieren führt. Gelingt es, den HbA1c-Wert zu senken, so verringert sich auch das Risiko für diese Folgeerkrankungen.

So zeigten die Ergebnisse einer der größten Studien zur Therapie des Typ-2-Diabetes, dass bereits eine 1%-ige Senkung des HbA1c-Wertes das Risiko vermindert von:

Generell gilt: Je niedriger der HbA1c-Wert, desto geringer ist auch das Risiko für Folgeerkrankungen.

Wie oft sollte man den HbA1c-Wert messen lassen?

Zusätzlich zur regelmäßigen ärztlichen Blutzuckerkontrolle und der Blutzuckerselbstkontrolle sollte mindestens einmal pro Quartal der HbA1c-Wert gemessen werden. Die Ergebnisse sollten im Diabetiker-Tagebuch dokumentiert werden, damit auch der Patient selbst den Überblick behält.

zuletzt bearbeitet: 31.03.2003, aktualisiert: 11.02.2014 nach oben

Diese Informationen wurden uns freundlicherweise von der Sanofi-Aventis Deutschland GmbH zur Publikation überlassen.

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