Prinzipien der Health On the Net Foundation.
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Kosten-Nutzen Studie zu Chronikerprogrammen gestartet
Als erste Krankenkassen starten AOK, Knappschaft und
See-Krankenkasse eine Auswertung ihrer Behandlungsprogramme für chronisch kranke Patienten. Drei
unabhängige Forschungsinstitute untersuchen im Auftrag der Kassen die Kosten und den medizinischen
Nutzen der Disease-Management-Programme (DMPs) für Typ-2-Diabetiker und
Brustkrebs-Patientinnen. Ermittelt wird auch, wie sich die Teilnahme an DMP auf die Lebensqualität der
chronisch kranken Menschen auswirkt.
Die Forscher werten die Daten von ca. 1,5 Millionen DMP-Teilnehmern aus. Die ersten
Zwischenergebnisse werden im Sommer 2006 vorliegen. Nach Abschluss der Untersuchung stehen erstmals in
Deutschland umfangreiche und differenzierte Daten zur Versorgung von chronisch Kranken zur Verfügung.
Sie dienen den Kassen zur weiteren Verbesserung der Programme und dem Bundesversicherungsamt als eine
Grundlage für die Wiederzulassung der DMPs.
Die Auswertung wird vom Institut für angewandte Sozialwissenschaft GmbH (infas) in Bonn, der
Prognos AG in Düsseldorf und dem Wissenschaftlichen Institut der Ärzte Deutschlands (WIAD) in
Bonn durchgeführt. Diese Institute sollen zu einem späteren Zeitpunkt auch die anderen Behandlungsprogramme
der Kassen auswerten. Grundlage für die Untersuchung sind zum einem die Dokumentationsbögen, auf denen
die Ärzte die relevanten Behandlungsdaten ihrer DMP-Patienten festhalten. Darüber hinaus werden
75.000 Patienten gebeten, per Fragebogen Auskunft zu ihrer Lebensqualität zu geben. Die Auswertung
der Dokumentationsbögen wird unter anderem zeigen, wie sich die Zahl der Begleit- und Folgeerkrankungen
bei den DMP-Teilnehmern entwickelt hat. Auch der Krankheitsverlauf der Patienten kann verfolgt werden,
zum Beispiel anhand der Entwicklung der Blutdruck- und Blutzuckerwerte von Diabetikerpatienten.
AOK, Knappschaft und See-Krankenkasse sind Vorreiter bei der gesetzlich vorgeschriebenen Evaluation der
DMPs. Die Rahmenbedingungen für die Auswertung der DMPs sind vom Bundesversicherungsamt verbindlich
festgelegt worden. In einer zusätzlichen Studie untersucht die AOK außerdem, ob die Teilnehmer der
Disease-Management-Programme medizinisch besser versorgt werden als Patienten,
die nicht daran teilnehmen. Diese Studie, deren Ergebnisse Ende 2007 vorliegen werden, führt der
AOK-Bundesverband mit der Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung des Universitätsklinikums
Heidelberg durch.
Erste Datenanalysen der AOK zeigen bereits jetzt, dass sich der Gesundheitszustand der DMP-Teilnehmer
deutlich verbessert. So wurden über einen Zeitraum von zweieinhalb Jahren der Blutdruck und der
Blutzuckerwert von rund 217.000 Teilnehmern des DMP Diabetes Typ 2 analysiert. Je länger die
Patienten am Programm teilnahmen, desto größer war der Anteil der Diabetiker, die ihre vorher mit dem
Arzt vereinbarten Behandlungsziele erreichten. Der Anteil der Patienten mit einer guten
Blutdruck-Einstellung stieg beispielsweise von 60 auf 78 Prozent.
Disease-Management-Programme sind seit dem Jahr 2003 eingeführt worden, um die
Versorgung von chronisch kranken Patienten zu verbessern. Derzeit gibt es Programme für Diabetiker
(Typ 1 und Typ 2), Brustkrebs-Patientinnen und Patienten mit koronarer Herzkrankheit. In den
nächsten Monaten starten auch DMPs zu Asthma bronchiale und COPD.
Pressemitteilung: AOK-Bundesverband,
Knappschaft und
See-Krankenkasse.
Diese Pressemitteilung wurde im Presseportal veröffentlicht.
15.02.2006
Archiv 2006
- Nachrichten zur Gesundheitspolitik
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